Lerncoaching – Kieler Modell
Berufsbegleitende Weiterbildung zum systemischen Lerncoach – für lösungsorientiertes Lerncoaching
- Motivation und Selbstwirksamkeit stärken
- Lernblockaden klären und lösen
- Lernstrategien ausbauen, Wege zu erfolgreichem Lernen gehen
- Erfolgs- und Misserfolgserlebnisse im Lernprozess bearbeiten
- das eigene Lernmanagement weiterentwickeln
- Zielfokus: produktives, selbstgesteuertes Lernmanagement des Coachee
- berufsbegleitend, kompetenz- und praxisorientiert
- Zeitaufwand: 110 Seminarstunden an 7 Wochenenden (freitags und samstags), zuzüglich Selbstlernphasen
- Voraussetzungen: Hochschulabschluss oder abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung
- Universitätszertifikat
- Nächster Start: 19.09.2025
Hier gehts zur Anmeldung! Die Plätze werden in der Reihenfolge des Anmeldungseingangs vergeben.
- Online-Infoveranstaltung am Dienstag, 14.01.2025 um 18:00 Uhr. Auf der Infoveranstaltung stellen die Lehrenden Prof. Dr. Uwe Hameyer und Friederike Kyas Weiterbildungsinhalte und -ziele vor, Dr. Michaela Tzankoff geht auf organisatorische Fragen ein. Die Infoveranstaltung ist unverbindlich und kostenlos. Anmeldeformular Infoveranstaltung
Inhalte
Mit Lerncoaching können Lernende, Auszubildende, Studierende und andere Personen unterstützt werden. Ziel ist, das Lernmanagement des Coachee nachhaltig zu verbessern und sie/ihn zu einem produktiven, selbstgesteuerten Lernmanagement hinzuführen. „Lerncoaching – Kieler Modell“ stellt dazu echte, vollständige Coachingprozesse in den Mittelpunkt. Im Zentrum dieser Ausbildung zum systemischen Lerncoach stehen bewährte Lerncoachingmethoden für den Einsatz in Präsenz- und Online-Coaching. Dabei werden lern- und coachingrelevante Themen bearbeitet, z. B. Selbstmotivierung, Selbstwirksamkeit, Prüfungsangst, Lernblockaden, Emotion, gelingendes Lernen, lösungsorientierte indirekte Beratung. In abgestimmten Modulen und Trainingsbausteinen erweitern die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten zur systemischen Gesprächsführung in Echtsituationen.
Referenztheorien, Konstruktivismus, Systemisches Denken, Lerntheorien, Mind Set Modell nach Dweck, Motivation und Selbstmotivierung nach dem Zürcher Ressourcen-Modell (Storch), PSI Theorie nach Kuhl (Persönlichkeit-System-Interaktionen), Praxiswissen aus der vergleichenden Innovationsforschung (nach Hameyer).
Das für Lerncoaching aufgearbeitete Wissen ist ein praktischer Referenzpunkt für gelingendes Lernen.
- Modul 1
Basis von Lerncoaching nach dem Kieler Modell: Menschenbild, Ziele und Praxisanlässe, Rollenklarheit, Gesprächsbausteine 1, Introspektion mit Übungen, systemisches Denken, systemische Methoden - Modul 2
Konstruktivismus, Skalierung, Kurzzeitcoaching, Grundwissen gelingendes Lernen, Gesprächsbausteine 2, Trainings - Modul 3
Lernstrategien, Lernstörungen, Attribuierung mit Übungen, kompletter Coachingprozess mit Übungen zu den vier GROW-Phasen, Gesprächsbausteine 3, Transferpraxis, Triadenarbeit - Modul 4
Motivation, Prüfungsangst und Bearbeitungsoptionen, Umgang mit Misserfolgen – Mindset Theorie nach Carol Dweck (wie Lernen gelingt), Triadenarbeit, weitere Lerncoachingmethoden - Modul 5
Transaktionsmodell mit Übungen zur Selbstreflexion, Leitfaden zur Fallanalysearbeit, Umfeldanalyse, ZRM Wunschelemente (Zürcher Ressourcen-Modell), Nulltes Gespräch, Übungen und Trainings - Modul 6
Etablierung 1, Innovationswissen für die Praxis, Lerncoaching im eigenen Praxisfeld, Design einer eigenen Konzeptidee, Zielfindung, Good Practices von Lerncoaching - Modul 7
Emotionen verbalisieren, Staccato-Methode, Etablierung 2, Umsetzungstools, Start und Transfer nach dem Zertifikatsabschluss, Rückspiegel, Testing mit Universitätszertifikat
Die Weiterbildung "Lerncoaching – Kieler Modell" bereitet auf die systemisch kompetente Praxis von Lerncoaching in pädagogischen Arbeitsfeldern und Bildungsorganisationen vor, auf Wunsch auch auf die eigene Beratungspraxis.
Lehr- und Lernkonzept
Blended-Learning-Format
- Lerneinheiten mit Übungen zum Coachingprozess
- Selbstlernzeiten mit und ohne Input
- Lernen mit Lernvideos
- Kurzzeitsupervision durch Feedback und Beratung
- modulbegleitender Austausch und Trainings in Lernteams zu dritt (Triaden)
- Wahl einer eigenen Wissensdomäne zum Lerncoaching u.v.a.m.
- Austausch auf der Lernplattform (OpenOLAT)
Methoden
- lösungsoffene Kreativaufgaben (Challenges) für Selbstlernzeiten
- Gesprächsführungsbausteine mit Übungen und Trainings
- modulbegleitende Selbstlernmaterialien
- Visualisierungsmethoden
- Skalierungsmethoden
- Selbstreflexionsmethoden
- Kurzzeitsupervision und Feedback
Intermezzi
Zwischen den Modulen 1 bis 7 findet je ein dreistündiges "Intermezzo" statt. Ziel ist es, den Lernprozess aller Beteiligten zu begleiten und ihre Kompetenzentwicklung zu unterstützen. Das Intermezzo ist ein Treffpunkt für strukturierten Erfahrungsaustausch in einer Learning Community, eine themenbasierte Fragestunde, eine Gelegenheit für Supervision (vornehmlich in den Intermezzi 4 bis 6) und gegebenenfalls auch ein Raum für situativ erforderliche Vertiefungsbausteine.
Die ersten drei Intermezzi finden in der Gesamtgruppe statt. Sie erfolgen digital (ZOOM, Zugang über OpenOlat). Die jeweils drei Stunden der Intermezzi 1 bis 3 liegen zeitlich fest. Sie sind themengebunden und werden von Trainern betreut/begleitet.
Drei weitere Intermezzi (4 bis 6) werden von den gebildeten Triaden mit je einem Trainer terminlich abgestimmt. Die Intermezzi 4 bis 6 verbinden in den jeweils drei Stunden also Beratung und Supervision in Triadenarbeit.
Triaden
Ergänzend zu den Intermezzi wird nach Modul 3 kursbegleitend in "Triaden" gearbeitet. Eine Triade besteht aus drei Teilnehmenden, die die Rollen Lerncoach, Coachee und Beobachter:in einnehmen. Das Arbeits- und Trainingsformat wird im Modul 1 erläutert und später genauer vorbereitet (Leitfaden und weitere Hinweise, Materialien). In der Regel treffen sich die Triaden bis zum Abschluss der gesamten Lerncoachingserie drei- bis fünfmal (in Präsenz oder/und digital; ZOOM-Arbeitsräume sind dafür in OpenOlat eingerichtet).
Selbstlernzeiten
Selbstlernzeiten gibt es sowohl für die Teilnehmenden allein (Lesestudium) als auch zu dritt in der Triadenarbeit.
Workbook
Als Wegbegleiter durch die Lerncoachingwelt wird Teilnehmer:nnen ein Workbook an die Hand gegeben, welches zum professionellen Weiterlernen anregt. Neben der Darstellung der Ziele und Kompetenzbausteine der einzelnen Module werden Impulse zum Vertiefen der Inhalte sowie zur Selbstreflexion im eigenen beruflichen Kontext gesetzt. Das Workbook ist eine Einladung zur Auseinandersetzung mit sich selbst und fördert die selbstreflektierte Haltung, die für die professionelle Arbeit als Lerncoach eine wichtige Voraussetzung ist.
Lehrende
Prof. Dr. Uwe Hameyer
Prof. Dr. Uwe Hameyer, Regina Hameyer, Friederike Kyas
- Friederike Kyas
Oberstudienrätin, Lerncoach KML, Lehrcoach für Lerncoaching KML, Life Coach, zertifizierte ZRM®Trainerin, PSI-Kompetenzberaterin, PRB®Coach-IPSIS Zürich, zertifizierte E-Trainerin - Rebecca Roth
Englischlehrerin, Gründerin einer Sprachschule, Lerncoach KML, Lehrcoach für Lerncoaching KML, Mentorin, PSI-Kompetenzberaterin - Prof. Dr. Uwe Hameyer
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Begründer von Lerncoaching – Kieler Modell - Regina Hameyer
Sonderpädagogin, vormals Leiterin von zwei Schulen, Referatsleiterin an einem Fortbildungsinstitut, Organisationsberaterin, Coach, Business Coach, Lerncoach, Lehrcoach für Lerncoaching KML
Zusätzliche Trainerinnen und Trainer beteiligen sich an Übungs- und Trainingsbausteinen sowie Kurzzeitsupervisionen je nach individuellem Einsatzschwerpunkt, z. B. Gesprächstraining, Lerncoachingmethoden, Materialentwicklung, digitale Lernangebote.
Prof. Dr. Uwe Hameyer
Vormals Wiss. Direktor am Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften Kiel (IPN, heute Leibniz Institut), seit 1990 Lehrstuhl für Schulpädagogik an der Universität Kiel (bis 2014).
Gastprofessuren in Schweden; internationale Forschungsprojekte, beginnend mit einer einjährigen Tätigkeit an der OECD in Paris (1977). Begründer der Bildungsagentur für Systemberatung, Weiterbildung und Bildungsmanagement, mit Prof. Dr. Pallasch bundesweiter Erstanbieter von wissenschaftlichen Qualifizierungskursen zum Lerncoach mit universitärem Zertifikat, Begründer des Lerncoachings nach dem Kieler Modell.
Zahlreiche Publikationen, darunter internationale Bücher und Studien zur Schulentwicklung und ländervergleichenden Analyse erfolgreicher Innovationen im Bildungsbereich. Uwe Hameyer arbeitet seit 2018 mit dem Zentrum für Weiterbildung der Universität Hamburg eng zusammen.
Uwe Hameyer spielt Baritonsaxophon in einer Kieler Jazzband und ist seit langer Zeit in der Fine Art Fotografie auch mit Ausstellungen engagiert (zuletzt Blickwechsel – Harburger Fischhalle 2021).
Arbeits- und Forschungsschwerpunkte:
Innovationsforschung, Curriculum- und Schulentwicklung, systemische Beratung, Lerncoaching.
Ausgewählte Publikationen seit 2015:
- Hameyer, U. (2022). Drehbuch Lerncoaching. Kompendium für Schule, Studium und Weiterbildung [Arbeitstitel]. Göttingen: Hogrefe (in Vorbereitung).
- Hameyer, U. (2020). Lerncoaching verankern - Was Schulleitung beisteuern kann. In Loseblattwerk Bildungsmanagement: Starke Lehrer – Starke Schule. A 6.5 Beratung von Schülern. Ausgabe 09/20, 1-16. Stuttgart: Raabe.
- Hameyer, U. (2020). Schulnetzwerke – Vier Jahrzehnte Licht und Schatten. Journal für Schulentwicklung (24)1.
- Hameyer, U. & Jesacher-Rößler, L. (2019). Klassische und agile Strategien der Schulentwicklung. Journal für Schulentwicklung Ausgabe 4.
- Hameyer, U. (2019). Transformation der Schule - Können agile Strategien die Systemlogik der Langsamkeit ersetzen? Journal für Schulentwicklung (23)4.
- Hameyer, U. & Kummer Wyss, A. (Eds.) (2018). Etablierung von Lerncoaching. Journal für Schulentwicklung, Ausgabe 3.
- Hameyer, U. (2018). Lerncoaching unterwegs - Etablierungsprozesse in der Praxis. In Hameyer, U. & Kummer Wyss, A. (Eds.), Etablierung von Lerncoaching. Journal für Schulentwicklung. Themenschwerpunkt Heft 3.
- Hameyer, U. (2017). Wege nach Rom – was Bildungsnetzwerke tun können, um langfristig wirksam zu sein. In: Heber, M. & Mona, J. (Eds.), Fokus: Kunst- und Kulturschaffende in Bildungseinrichtungen! Debatten um Rahmenbedingungen, Potenziale und Kompetenzen für kulturelle Bildungsprojekte! Schriftenreihe Kulturelle Bildung, Vol. 57. München: kopaed. 123-134.
- Huber, S., Tulowitzki, P. & U. Hameyer (2017). Chapter 9 – Curriculum and School Leadership – Adjusting School Leadership to Curriculum. In Uljens, M. & R. Ylimaki [eds.] (2017), Bridging Educational Leadership, Curriculum Theory and Didaktik. Non-affirmative Theory of Education. Cham: Springer.
- Huber, S., Tulowitzki, P. & U. Hameyer (2017). School leadership and curriculum: German perspectives. Leadership and Policy in Schools (16)2, 272-302.
- Zala-Mesö, E. & Hameyer, U. (2016). Schulentwicklung als kollektiver Prozess. Themenschwerpunkt Journal für Schulentwicklung. Innsbruck.
- Daschner, P. & Hameyer, U. (2016). Evaluation der Leitungstätigkeit am Regionalen Berufsbildungszentrum RBZ Wirtschaft . Kiel. Ergebnisse und Empfehlungen. Bezugsadresse: Kiel: RBZ Wirtschaft . Kiel. Westring 444 – 24118 Kiel.
- Hameyer, U. (2016). Reframing von Denkroutinen. Ein Baustein kollektiver Schulentwicklungspraxis. Journal für Schulentwicklung (20)2, 21-28.
- Hameyer, U. (2015). Beteiligungsmanagement. Verständigungsprozesse mit dem systemischen Dreieck gestalten. Schulverwaltung Spezial (17)4, 42-45.
- Hameyer, U. (2015). Systemisches Schulleitungshandeln – Umgang mit Komplexität. In Huber, S. (Ed.), Jahrbuch Schulleitung 2015. Kap 1.1 [Führung und Management von Schule]. [3-13]. Köln: Kluwer.
- Hameyer, U. (2015). Wissensmanagement. Notwendigkeit und Nutzen. Pädagogische Führung, Heft , 18-21.
- Hameyer, U., Prinz, E., Schreier, H. & Jungebluth, S. (2015). Das Curriculum Globale Energiewende. Erneuerbare Energien für die Zukunft. Herausgeber: Deutsche Gesellschaft Club of Rome und Greenpeace.
- Hameyer, U. (2015). Lerncoaching in der Schule. Grundriss und Praxis. In: Fischer, C., Fischer, C. (Eds.), Giftedness Across the Lifespan – Begabungsförderung von der frühen Kindheit bis ins Alter. Forder- und Förderkonzepte aus der Praxis. [229-244]. Berlin: LIT Verlag.
Abschluss
Es wird ein Universitätszertifikat vergeben.
- Teilnahme an allen Modulen (90% Anwesenheit insgesamt, aktive Mitarbeit)
- aktive Beteiligung an der Triadenarbeit
- erfolgreich abgeschlossene Reflexionsstudie (ca. 10 bis 15 Seiten)
- erfolgreich abgeschlossenes Testing (Teil von Modul 7)
Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen
-
abgeschlossene Berufs- oder Hochschulausbildung
-
mindestens ein Jahr Berufstätigkeit
Zeitaufwand und Kosten
-
110 Unterrichtsstunden in 7 Modulen
-
zzgl. Vorbereitungszeit, Selbstlernphasen, Triadenarbeit
-
Erstellung einer Reflexionsstudie (10 bis 15 Seiten)
4.950 Euro (Stand: Sept. 2024)
Seminarorganisation
Beratung und Anmeldung
Miriam Schuh berät Sie gerne zu allen Fragen rund um die Organisation der Weiterbildung.
E-Mail: lerncoaching.zfw"AT"uni-hamburg.de
Prof. Dr. Uwe Hameyer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Hameyer | Systemberatung)
Wissenschaftliche Programmleitung
Tel.: +49 172 1779199
E-Mail: info"AT"hameyer-systemberatung.de
www.hameyer-systemberatung.de
Bitte reichen Sie die folgenden Unterlagen ein, bevorzugt per E-Mail, oder postalisch:
- Anmeldeformular 2025 (PDF)
- kurzes Anschreiben mit Nennung der Motivation
- tabellarischer Lebenslauf
- Nachweis der abgeschlossenen Berufsausbildung oder des abgeschlossenen Hochschulabschlusses (Kopie)
- Nachweis über eine mindestens einjährige Berufstätigkeit (z. B. Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis, einzeilige Bestätigung des Arbeitgebers)
Informationsmaterial
Die Druck-PDFs sind nicht barrierefrei, der Inhalt steht barrierefrei auf der Internetseite zur Verfügung.
Interview mit dem wissenschaftlichen Programmleiter
Interview mit Prof. Dr. Uwe Hameyer
Lerncoaching ist ein lösungsorientierter Klärungsprozess aus persönlichem Wunsch oder Anlass. Dieser wird vom Lerncoachee oder Klienten eingebracht, um das eigene Lernen zu verbessern. Lerncoaching kann auch von Gruppen in Anspruch genommen werden.
- Lerncoaching unterstützt selbstgesteuerte Lernprozesse in geeigneten Lern- und Beratungssettings durch Methoden wie das Widerspiegeln dessen, was der Coachee gesagt hat (Paraphrasierung), durch assoziative Impulsbilder oder persönliche Skalierungen des eigenen Standortes (z.B. bezüglich Lernfortschritt oder Lernmotivation).
- Ziel ist es, dass ein Lerncoachee sein Anliegen im Lerncoachinggespräch benennt und zu klären versucht.
- Die/der Lerncoachee vergleicht Problemlösungsstrategien, wählt eine geeignete aus und baut diese in ihr/sein Selbstmanagement ein.
- Der Lerncoachingprozess weist damit den Weg in das selbstorganisierte Lernen (Selbstmanagement).
Warum ist Lerncoaching so ein aktuelles Thema?
Wer Schule, berufliche Bildung und manches Unternehmen kennt, weiß: wir haben in diesen Praxisfeldern viel zu wenig Zeit für individuelle Beratung. Ganz aktuell in der Pandemie, sind Menschen, die lernen oder sich weiterbilden, besonders auf sich selbst angewiesen.
- Wirksames Lernen wird durch individuelle Beratung, besonders durch Lerncoaching, gefördert.
- Wirksames Lernen braucht keine lange Rennstrecke; Lerncoaching kann schnell erkennen, wo das Problem liegt.
- Lerncoaching ist eine Hilfe zum eigenverantwortlichen Lernen. Eigenverantwortlichkeit ist Ziel aller Schulen und anderer Bildungseinrichtungen. Daher treffen sich die Ziele des Lerncoaching mit diesem allgemeinen Bildungskonsens.
- Jedes Lernen braucht Zeit zum Innehalten. Bin ich auf dem richtigen Pfad oder in einer Sackgasse? Das zu erkennen verlangt Reflexion und klare Sicht.
- Nachhaltiges Lernen braucht Energie beim Sprung über manche Hürde. Lerncoaching klärt, wie diese Energie wieder aufgeladen wird.
- Und es braucht kreative Anlässe zum Um- und Weiterdenken, zum Entwickeln eigener Lernstrategien; das ist ein besonderer Fokus von Lerncoaching nach dem Kieler Modell.
An wen richtet sich die Weiterbildung „Lerncoaching – Kieler Modell“ der Universität Hamburg?
Die Weiterbildung richtet sich an Lehrende in Schule und anderen Bildungseinrichtungen, an Lehrende aus der Aus- und Weiterbildung, an Beratungsexperten, Fachpersonal aus Kindergarten, Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung, an Leitungsverantwortliche aus Schule, Bildung und Unternehmen, an Schlüsselpersonen aus der Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Wie ist das Programm konzipiert?
Das Programm ist systematisch als Blended Learning-Weiterbildung mit Präsenzphasen im Zentrum für Weiterbildung, Zoom-Konferenzen, mit Lernvideoeinheiten sowie organisierten und freien Selbstlernzeiten konzipiert. Inhaltlich geht es um Themen wie lösungsorientiertes Lerncoaching, professionelle Gesprächsführung, Lernen und Emotion, Lernstrategien, Lernblockaden, Selbstwirksamkeit, Mindset und Selbstmotivierung. Die sieben Module erstrecken sich etwa über ein Jahr und bestehen aus folgenden Komponenten:
- aktivierende Lernformate
- fachliche Inputs und Beratung
- Gesprächstrainingsbausteine
- systemisches Denken mit Lösungsfokus
- systemisches Methoden im Blended Learning Format
- Aufgaben für Praxistransfer und Konzeptideen: „transfer challenges
- keine Rollenspiele (!), sondern Übungen an Echtsituationen
- Lernen in Dreierkonstellationen (Triaden)
- Supervision und Feedback
- kurze Zusammenfassungen nach jedem Baustein
- Tutoring bei der wissenschaftlichen Fallstudie
Die Weiterbildung zum systemischen Lerncoach an der Universität Hamburg unterscheidet sich von anderen Programmen dadurch:
- dass wir keine Schnellschüsse versprechen, in wenigen Tagen sei man Lerncoach;
- dass wir ein sehr erfahrenes, professionelles Team zu zweit oder dritt einsetzen. Im Gegensatz zu anderen Anbietern wird kein Modul von nur einer Trainerin bestritten;
- dass die Weiterbildung „Lerncoaching – Kieler Modell“ bundesweit führend ist, auch was die wissenschaftliche und methodische Qualität der Inhalte angeht;
- dass wir in verständlicher Sprache arbeiten, ohne auf Theorie zu verzichten;
- dass wir am internationalen Forschungs- und Wissensstand ansetzen; internationale Qualitätsstandards gewährleisten;
- dass wir beim Schritt in die Selbstständigkeit beraten;
- dass wir ein Universitätszertifikat der Exzellenzuniversität Hamburg vergeben.
Seit fast 15 Jahren führen wir in Norddeutschland Lerncoachingkurse mit Zertifikatsabschluss durch: in der Anfangsphase vor allem mit berufsbildenden Schulen und Gymnasien. Diesen Kreis weiten wir mit dem „Lerncoaching – Kieler Modell“ auf andere Berufsfelder aus (nicht-schulische Bildungsanbieter, Weiterbildung und Unternehmen).
Prof. Dr. Waldemar Pallasch und ich entwickelten bundesweit als erste eine Weiterbildung zum Thema Lerncoaching mit universitärem Zertifikatsabschluss. Sie wurde bereits in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen in vielen Bundesländern und in der Schweiz durchgeführt. Seit 2018 bieten wir „Lerncoaching – Kieler Modell“ in Kooperation mit dem Zentrum für Weiterbildung der Universität Hamburg an.
Welche Einrichtungen/Unternehmen/Behörden benötigen die Absolventinnen und Absolventen von „Lerncoaching – Kieler Modell“?
Lerncoaches werden so vorbereitet, dass sie ihre erweiterten Kompetenzen und Einsichten nicht nur selbst hilfreich finden, sondern das Lerncoaching in der Praxis umsetzen und in ihrer Organisation kooperativ verankern können. Lerncoaching – Kieler Modell ist für alle Bereiche geeignet:
- Schulen und Bildungsnetzwerke brauchen Lerncoaches.
- Das gilt auch für die Erwachsenenbildung und Universitäten.
- Im Kindergarten ist Lerncoaching besonders mit teils visuellen und spielerischen Methoden möglich.
- Die berufliche Bildung und Begleitung von Auszubildenden in Unternehmen und Ausbildungsstätten sind an Lerncoachings besonders interessiert.
- Lerncoaches können in Kommunikations- und Kulturzentren sowie Netzwerken eingesetzt werden.
- Lerncoaches können sich auch selbstständig machen. Wir bieten dazu die Entwicklung von Konzept- und Businessplänen an.
Den Unternehmen/Bildungseinrichtungen bringt das vielfache Vorteile mit hohem Kompetenzzuwachs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein anderes Bewusstsein für betriebliches Weiterlernen:
- Lerncoaches sind Schlüsselpersonen für die nachhaltige Betreuung von Auszubildenden und Weiterzubildenden;
- Lerncoaching bietet konstruktive Lösungen bei Lernbrüchen bei bestimmten Personen und ausstiegsmotivierten Menschen im Unternehmen;
- durch Lerncoaching kommt der zu Beratende seinen Motivationshürden auf die Schliche und wie er diese überwindet;
- Lerncoaching kann zur Reduktion der Krankheitsrate bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beitragen, die mit gefühltem Stress und einem negativen Selbstbild nicht zurechtkommen und bei denen sich das auf die Gesamtmotivation negativ auswirkt.
Qualifizierte Lerncoaches können klar umrissene, vereinbarte Beratungsaufgaben im Praxisfeld übernehmen, ohne die vorhandenen Beratungsexperten wie Schulberaterinnen und -berater oder Beratungslehrerinnen und -lehrer zu ersetzen. Auch eine Lehrerin oder ein Lehrer kann als qualifizierter Lerncoach nach Grundregeln des Lerncoaching ihre/seine Arbeit bereichern und Lernberatungselemente in die Praxis einbauen, vielfach in vereinbarter Zusammenarbeit mit anderen Kolleginnen und Kollegen.
Die Erfahrung zeigt, dass sich mit hochrangigen, universitär abgesicherten Zusatzqualifikationen wie dem systemischen „Lerncoaching – Kieler Modell“ neue Tätigkeitsfelder eröffnen. Diese kommen jedoch nicht automatisch auf die betreffende Person zu. Lerncoaches müssen sich – wie auch andere Experten – am Markt und in den öffentlichen Einrichtungen gut sichtbar und kompetent aufstellen.
Einhellig ist die Rede von einem sehr hohen Wert für die eigene professionelle Weiterbildung und Qualifizierung. Das ist weniger formal gemeint, als dass die Absolventinnen und Absolventen schon während der Module merken, wie sie mit den Kompetenzen in Lerncoaching neue Zugänge zu den Lernenden finden, viel individueller arbeiten können, Lernende endlich dort verstehen, wo ihre Motivation eingebrochen ist und wie man aus diesem Loch kommt. Von den Lerncoachees kommen hoch positive Einschätzungen „so habe ich endlich wieder zu meinem Lernen gefunden“ oder „ich wusste gar nicht, dass ich mit kreativen Methoden viel besser lernen und vorankommen kann“ oder „ich habe endlich wieder Zuversicht gefunden, dass ich doch was kann“.
Eine universitäre Weiterbildung verbindet Wissenschaft und Praxis, es fließen neueste Forschungsergebnisse ein, die für die Praxis der Teilnehmenden nutzbar gemacht werden. Kennzeichnend ist eine sehr hohe Lehrqualität, die uns bescheinigt wird.
Die Universität Hamburg ist seit 2019 eine von 11 deutschen Exzellenzuniversitäten. Dieser hohe Qualitätsanspruch gilt auch für die Weiterbildung und gibt dem Universitätszertifikat eine besondere Wertigkeit.
Welches Thema halten Sie für besonders wichtig?
In der Weiterbildung halte ich Angebote zum systemischen Denken für alle Berufsfelder für extrem zukunftsrelevant – mit einschlägigen Methoden, wie man kontrastive, vergleichbar starke Lösungen zu ähnlichen oder differenten Problemen findet und dadurch das Richtig-Falsch-Denken endlich überwindet. Die Methoden und Theorien systemischen Denkens sind weit vorangeschritten. In Verbindung mit Ansätzen zur Kreativität können völlig neue Potenziale in Unternehmen und Bildungseinrichtungen aufgebaut werden. Wir beraten dabei.
In welchem Bereich kommen die meisten Neuerungen auf uns zu?
In der Nutzung digitaler Lern- und Kommunikationsmedien, in den Formaten der Beratung von Menschen und Systemen sowie in der effektiven Reduktion von überkomplexen Alltags- und Berufssituationen.
Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich in Ihrer Forschung?
In meiner Forschung beschäftige ich mich seit gut 30 Jahren mit Organisationsberatung, organisationalem Lernen und dem internationalen Wissen über gelingenswahrscheinliche Innovationsprozesse Ein weiteres Gebiet ist natürlich das systemische Lerncoaching und wie es in diversen Praxisfeldern umgesetzt wird.
(Das Interview führte Magdalene Asbeck, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit am ZFW, am 24.11.2021)
Das sagen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
„Lerncoaching war der Türöffner für meine zweite Karriere. Als Kunstwissenschaftlerin und angehende Lerntherapeutin mit Schwerpunkt Interkulturalität habe ich in Schulen mit Kindern und Jugendlichen in der Deutsch-als-Zweitsprache-Förderung gearbeitet. Durch die Lerncoaching-Weiterbildung am ZFW habe ich die Möglichkeit erhalten, am Ausbildungsinstitut für integrative Lerntherapie KREISEL e.V. die dort bestehenden Praxen für systemische Beratung und integrative Lerntherapie um eine Praxis nur für Lerncoaching zu erweitern. Nach einem Jahr in erprobten Strukturen und mit Blick auf die steigende Nachfrage hatte ich dann den Mut, mich mit einer Praxis für integrative Lerntherapie und Lerncoaching selbständig zu machen. Dort arbeite ich nun an vier Tagen in der Woche mit großer Freude mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 8 und 22 daran, die Freude am Lernen (wieder) zu entdecken und ihr kreatives Potenzial zu entfalten. Am fünften Tag der Woche profitieren meine weiteren beruflichen Standbeine, nämlich die Sprachförderung in der Schule und die Kunstvermittlung für Kinder und Jugendliche an der Hamburger Kunsthalle, von meinem neu erworbenen Wissen am ZFW.“
Dr. Wiebke von Hinden, Integrative Lerntherapeutin und Lerncoach
„Ich hatte nicht erwartet, dass die Weiterbildung zum Lerncoach mein Leben so auf den Kopf stellen würde! Die Ausbildung bei Professor Uwe Hameyer und Team hat nicht nur in mir ein Umdenken und eine Selbstreflexion eingeleitet, die sich in allen Bereichen meines Lebens positiv zeigen, sondern auch eine große Selbstwirksamkeit zur Etablierung meiner Ziele. Ich arbeite mittlerweile als selbstständiger Lerncoach in eigenen Räumen mit Teenagern und jungen Erwachsen. Zudem konnte ich im letzten Jahr als Co-Trainerin im Team von Prof. Hameyer mitarbeiten, woran ich viel Freude hatte. Mein Ziel ist, mich in diesem Bereich weiterzuentwickeln, mich in der Lerncoach-Community weiter aktiv zu vernetzen und mich in ausgewählten Bereichen fortzubilden. Hierbei ist mir bewusster denn je: der Weg ist mein Ziel. Und das macht mich sowohl privat als auch beruflich zu einem erfüllten, zufriedenen Menschen!“
Rebecca Roth, Lehrerin, Lerncoach und Trainerin für Lerncoaching
„Durch das Zertifikatsprogramm Lerncoaching habe ich vielseitige Einblicke in das Themengebiet Lerncoaching erhalten, sowohl in Einzel- als auch in Gruppencoaching. Es wird ein breites Feld an verschiedenen Theorien und Ansätzen wissenschaftlich fundiert und zugleich praxisbezogen vermittelt. Die Ausbildungswochenenden werden sehr inspirierend gestaltet mit vielen praxisorientierten Aktivitäten, Büchern zum Stöbern und Materialien zum Ausprobieren.
Die außerordentlich kompetenten Dozentinnen und Dozenten gehen auch sehr gut auf inhaltliche Wünsche der Teilnehmenden ein. Zusätzlich werden die Seminare durch die vielfältige Teilnehmerzusammensetzung aus verschiedenen Schulformen und der Wirtschaft und deren Erfahrungen bereichert. Der zeitliche Aufbau und die Organisation ließen sich gut mit meinem Beruf vereinbaren. Nach Abschluss der Weiterbildung bin ich nun gut gerüstet, um als Lerncoach an meiner Schule tätig zu sein.“
Sabine Koch, Lehrerin
„Ich hatte mich für die berufsbegleitende Weiterbildung Lerncoaching an der Uni HH entschieden, da ich die Verbindung von Lernen und Coachen als äußerst spannend erachtete. Meine Erwartungen sind mehr als übertroffen worden. Das Referententeam hat ein sehr umfangreiches Thema auf den Punkt bringen können. Ich hatte Freude am Lernen. Die Organisation im Weiterbildungszentrum der Uni HH war erstklassig. Ich komme aus dem unternehmerischen Umfeld, arbeite als HR BP und begegne in meinem Arbeitsalltag dem Themen lebenslanges Lernen und lernende Organisation. Ich konnte sehr viel mitnehmen und mein Kompetenzfeld erweitern. Das Thema Lernen ist für die Zukunft unserer Gesellschaft von enormer Bedeutung. Als Lerncoach werden Coachees befähigt ihren eigenen Weg zu beschreiten und die eigenen Ressourcen für das Lernen und die berufliche Zukunft zu stärken und zu nutzen. Der humanistische und systemische Ansatz des Lerncoachings sind wesentliche Elemente dabei. Ich bedanke mich bei allen, die mir dieses Lernen ermöglicht haben.“
Magdalena Zimmermann, Human Business Partner