Lerncoaching – Kieler Modell
Berufsbegleitende Weiterbildung für lösungsorientiertes Lerncoaching
- Lösungsorientiertes Lerncoaching
- Professionelle Gesprächsführung
- Lernen, Lernstrategien und Emotion
- Lernblockaden und Lösungsmethoden
- Selbstwirksamkeit, Growth Mindset, Selbstmotivierung
- Berufsbegleitend, kompetenz- und praxisorientiert
- Zeitaufwand: 110 Seminarstunden an 7 Wochenenden [freitags und samstags] zuzüglich Vorbereitungszeit und Feedbackaufwand, Triadenarbeit
- Voraussetzungen: abgeschlossene Berufsausbildung oder abgeschlossenes Hochschulstudium und mindestens ein Jahr Berufstätigkeit
- Universitätszertifikat und Hameyer | Systemberatung
- Nächster Start: Freitag 6. August 2021
- Die Plätze werden in der Reihenfolge des Anmeldeeingangs vergeben.
Informationen zur Corona-Pandemie
Wir haben unsere Seminarorganisation der aktuellen Situation im Hinblick auf die Corona-Pandemie angepasst. Die Seminarserie wird aktuell bis auf weiteres als Blended Learning Version mit Präsenzmöglichkeiten im Umfang von voraussichtlich 2 Präsenzmodulen online durchgeführt.
Sie erhalten technisch einführenden Support für die Nutzung von ZOOM und OLAT [Online Learning And Training, universitätsbasierte Austausch- und Lernplattform].
Sie haben direkten virtuellen Kontakt zu den Lehrenden und allen Teilnehmenden. Unsere Meeting Software ZOOM ermöglicht das Präsentieren von Inhalten, die Moderation von Diskussionen sowie ein gemeinsames Lernen in Arbeitsgruppen und Triaden (Teams zu dritt).
In den Modulen setzen wir zahlreiche Blended Learning Formate ein, also solche für methoden-gemischtes Lernen, zumal es Ziel ist, dass Sie in virtuellen Räumen mit anderen kompetenzbasiert arbeiten. Wir begleiten Ihr Lernen durch digitales und real präsentes Feedback, durch Mikrocoaching, didaktisch strukturierte Moderation und leicht verständliche Inputs, viele Trainingsbausteine zur Gesprächsführung und dergleichen. Zu dem Gesamtansatz zählen Lernvideos, videographisches Material, spannende challenges zur Bearbeitung zuhause, kurze Demos zu ausgewählten Kompetenzbausteinen und Selbstlernmaterialien, die modulbegleitend entlasten und die Sie nach Ihren Zeitvorstellungen nutzen können.
Inhalte
Lerncoaching
Mit Lerncoaching können Lernende, Auszubildende, Studierende und andere Coachees – im Sinne von „deep learning“ – tiefergehend angesprochen, erreicht und unterstützt werden. „Lerncoaching – Kieler Modell“ stellt dazu echte, vollständige Coachingprozesse in den Mittelpunkt und vermittelt in mehrkanaliger Weise, wie man als Lerncoach erfolgreich und professionell kompetent arbeiten kann.
Dabei wird das Basiswissen aus lern- und coachingrelevanten Domänen genutzt (wie z. B. Selbstmotivierung, Selbstwirksamkeit, Prüfungsangst, Attribuierung, Lernbarrieren, Emotion, gelingendes Lernen, lösungsorientierte indirekte Beratung, growth mind set). In mehreren Modulen und in zahlreichen Trainingsbausteinen befassen Sie sich vertiefend mit systemischer Gesprächsführung in Echtsituationen.
Inhalte
Das teils neue, teils für Lerncoaching aufgearbeitete Wissen grundiert das Basisverständnis von gelingendem Lernen, vor allem, weil es immer wieder neu mit professionellen Lehr- und Lernmethoden umgesetzt wird. Die Inhalte und Reihenfolge der Themen werden gegebenenfalls angepasst.
- Modul 1
Basis Kieler Modell Lerncoaching (KML), Praxisanlässe, Pädagogische Rollen, Gesprächsführung I, Introspektion mit Übungen, Systemik und Theoriebausteine - Modul 2
Lösungsorientierung, GROW-Modell, Attribution, Angst, Motivation, Selbstwirksamkeit, Resilientes Verhalten, Konstruktivismus, Gesprächsführung II, Training, Gruppencoaching - Modul 3
Wie Lernen entsteht, Lernstrategien, Übungen und Lerncoaching Transfer, Zielklärung und Lösungsprozess, Methodenbausteine, Gesprächsführung III, Lernbiographien, Transferpraxis, Übungen - Modul 4
Emotion, Empathie/Neuropsychologie, Prüfungsangst, Diagnostik, Lernstörungen, Umfeldanalyse, Selbstexploration, Triadenarbeit - Modul 5
Das nullte Gespräch, Gruppencoaching, Leitfaden Fallanalyse, Psychologische Modelle, Bezugstheorien, Eigenes Geschäftsmodell, Intensivtrainings - Modul 6
Etablierung von Lerncoaching, Konzeptidee – Design, Organisationsanalyse, Übungen/Transfer, Innovationswissen, Good Practices, Triaden, Trainings - Modul 7
Fortsetzung der Etablierung von Lerncoaching, Input zu Wissensdomänen wie Hochbegabung, Input Start danach…, Rückblende und Specials, Testing mit Universitätszertifikat
Essentiell ist die Transferplanung zur Etablierung von Lerncoaching an individuellen Arbeitsstandorten. Ein roter Themenfaden zur Umsetzung von Lerncoaching führt durch die Module, damit die Teilnehmenden mit den neuen professionellen Fähigkeiten in ihrer Praxis konkret arbeiten und in der Organisation den Faden gekonnt und erfolgreich „weiterspinnen“ können.
Ausbildungsziel
Das Zertifikatsprogramm „Lerncoaching – Kieler Modell“ bereitet auf die konkrete Praxis und Etablierung von Lerncoaching in pädagogischen Arbeitsfeldernund Bildungsorganisationen vor, nach Wunsch auch auf eine eigene Beratungspraxis.
Lehrende
Wissenschaftliche Programmleitung
Prof. Dr. Uwe Hameyer, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Lehrende
Besonders qualifizierte Lerncoaches und Coaches, Praktikerinnen und Praktiker, wissenschaftliche Expertinnen und Experten
Abschluss
Zertifikat
Es wird ein Universitätszertifikat vergeben.
Voraussetzungen
- Teilnahme an allen Präsenzmodulen (90% Anwesenheit pro Modul)
- Supervision in den Triaden
- schriftliche Reflexionsstudie (ca. 10 bis 15 Seiten)
- erfolgreich abgeschlossenes Testing (am zweiten Tag Modul 7)
Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen
Zielgruppe
Das berufsbegleitende Angebot richtet sich als Weiterbildung an Lehrkräfte, Diplom-/BA- und Sozialpädagoginnen und -pädagogen, Ausbilderinnen und Ausbilder, Weiterbildnerinnen und Weiterbildner, Bildungsverantwortliche aus beruflicher Bildung und nicht-schulischen Einrichtungen, Dozierende aus unterschiedlichen Institutionen.
Teilnahmevoraussetzungen
- abgeschlossene Berufs- oder Hochschulausbildung
- mindestens ein Jahr Berufstätigkeit
Zeitaufwand und Kosten
Zeitaufwand
- 110 Unterrichtsstunden
zzgl. Erstellung einer Reflexionsstudie, aktive Mitwirkung an kursbegleitenden Triaden spätestens ab Modul 3 oder 4, Umsetzung von Lerncoachingbausteinen in der eigenen Praxis, Studienaufwand wie Lesen, digitale Medien nutzen, Feedback und professionelle Reflexion für sich und untereinander
Kosten
3.950 Euro (Stand 2019, Änderungen vorbehalten)
Bei Gesamtzahlung ist der Betrag innerhalb von 21 Tagen nach Rechnungsdatum fällig.
Es besteht die Möglichkeit der Ratenzahlung: 10 Raten zu je 395 Euro. Zeitraum für die Ratenzahlung ist März bis Dezember 2020 zum jeweils 1. des Monats. Bitte kreuzen Sie das entsprechende Feld auf dem Anmeldeformular an, wenn Sie die Möglichkeit der Ratenzahlung nutzen möchten.
Beratung und Anmeldung
Beratung zum Studium
Björn Salig berät Sie gerne zu allen Fragen rund um die Organisation der Weiterbildung.
Tel.: +49 40 42838-7464
E-Mail: bjoern.salig"AT"uni-hamburg.de
Studienfachberatung
Prof. Dr. Uwe Hameyer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Hameyer | Systemberatung)
Wissenschaftliche Programmleitung
Tel.: +49 172 1779199
E-Mail: info"AT"hameyer-systemberatung.de
www.hameyer-systemberatung.de
Anmeldung
Bitte reichen Sie Ihre Anmeldung mit folgenden Unterlagen ein:
- Anmeldeformular (PDF)
- Kurzes Anschreiben mit Nennung der Motivation
- Kurzvita
- Nachweis der abgeschlossenen Berufsausbildung oder des abgeschlossenen Hochschulabschlusses (Kopie)
- Nachweis über eine mindestens einjährige Berufstätigkeit (z. B. Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis, einzeilige Bestätigung des Arbeitgebers)
Aufgrund der aktuellen Situation bitten wir um Zusendung Ihrer Unterlagen per E-Mail an Bjoern.Salig@uni-hamburg.de(nicole.schmidt"AT"uni-hamburg.de)
Die Plätze werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben.
Informationsmaterial
Interview mit dem wissenschaftlichen Programmleiter
Interview mit Prof. Dr. Uwe Hameyer
Wie definieren Sie „Lerncoaching“?
Systemisches Lerncoaching ist ein lösungsorientierter Klärungsprozess aus besonderen Anlässen. Diese werden vom Lerncoachee eingebracht, um ihr oder sein Lernen zu verbessern. Lerncoachees können auch Gruppen sein.
- Lerncoaching unterstützt selbstgesteuerte Lernprozesse in geeigneten Lern- und Beratungssettings durch professionelle Coaching- und Lerncoachingmethoden wie Paraphrasierung, assoziative Impulsbilder, das Spiegeln oder die Skalierung.
- Ziel ist es, dass ein Lerncoachee sein Anliegen oder seine Problemsituation im Lerncoachinggespräch benennt und genau zu klären versucht.
- Der Lerncoachee vergleicht mögliche Problemlösungsstrategien, wählt eine für sie bzw. ihn geeignete aus und baut diese so in das eigene Selbstmanagement ein.
- Der Lerncoachingprozess weist damit zugleich den Weg in das selbstorganisierte Lernen (Selbstmanagement).
Warum ist Lerncoaching so ein aktuelles Thema?
Wer Schule, berufliche Bildung und manches Unternehmen kennt, weiß: wir haben in diesen Praxisfeldern viel zu wenig Zeit für individuelle Beratung. Qualifiziertes Beratungspersonal fehlt, wohin man schaut. In der Pandemie sind alle Menschen, die lernen oder sich weiterbilden, besonders auf sich selbst angewiesen. Viele suchen Rat und bekommen ihn nicht.
Lerncoaching bietet eine Möglichkeit, Beratungssituationen herzustellen, die sich auf die je besondere Lage der Ratsuchenden einstellen. Kommunikation und Feedback, Klärung von Problemen und Ideen, die Suche nach Lösungen können durch Methoden des Lerncoachings eingebracht werden. Vor allem die konstruktiv-systemische Gesprächsführung ist in solchen Distanzsituationen besonders zentral. Das lernt man in unseren Kursen gründlich und gut durch Trainings, auch wenn unser Ansatz kein punktgenaues Programm für die distante Schülerberatung oder Hausaufgabenbetreuung ist.
Zugleich ist bekannt:
- Wirksames Lernen wird durch individuelle Beratung, besonders durch Lerncoaching, gefördert.
- Wirksames Lernen braucht keine unendlich lange Rennstrecke; Lerncoaching kann schnell erkennen, wo der „Frosch im Hals sitzt“.
- Lerncoaching ist eine Hilfe zum eigenverantwortlichen Lernen. Eigenverantwortlichkeit ist Ziel aller Schulen und anderer Bildungseinrichtungen. Daher treffen sich die Ziele des Lerncoaching mit diesem allgemeinen Bildungskonsens.
- Jedes Lernen braucht Zeit zum Innehalten. Bin ich auf dem richtigen Pfad oder in einer Sackgasse? Das zu erkennen verlangt Reflexion und klare Sicht. Lerncoaching ermöglicht das.
- Nachhaltiges Lernen braucht Energie beim Sprung über manche Hürde. Lerncoaching klärt, wie diese Energie wieder aufgeladen wird.
- Und es braucht kreative Anlässe zum Um- und Weiterdenken, zum Entwickeln eigener Lernstrategien; das ist ein besonderer Fokus von Lerncoaching nach dem Kieler Modell.
Für Beratung – speziell für Lerncoaching – bilden diese Punkte einen Inhaltsfächer, der in der Schule und Universität immer noch vernachlässigt wird. Mit Lerncoaching arbeiten wir an dieser Qualifizierungslücke.
An wen richtet sich die Weiterbildung „Lerncoaching – Kieler Modell“ der Universität Hamburg?
Die Weiterbildung richtet sich an Lehrende in Schule und anderen Bildungseinrichtungen, an Lehrende aus der Aus- und Weiterbildung, an Beratungsexperten, Fachpersonal aus Kindergarten, Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung, an Leitungsverantwortliche aus Schule, Bildung und Unternehmen, an Schlüsselpersonen aus der Aus-, Fort- und Weiterbildung, an Psychologinnen und Psychologen.
Wie ist das Programm konzipiert?
„Lerncoaching“ ist berufsbegleitend im Rahmen von sieben Wochenendseminaren organisiert. Inhaltlich geht es um lösungsorientiertes Lerncoaching, Bausteine professioneller Gesprächsführung, die Verbindung von Lernen und Emotion, Lernstrategien, Lernblockaden, Selbstwirksamkeit, resilientes Verhalten, Mindset und Selbstmotivierung.
Die sieben Module sind miteinander vernetzt und bestehen durchgehend aus den folgenden Komponenten:
- aktivierende Lernformate
- fachliche Inputs und Beratung
- durchgehendes Gesprächstraining
- grundlegend systemisches Denken
- Lösungsfokus in der Beratungspraxis
- viele Methodeneinheiten mit Theoriebasis
- Übungen zu ausgewählten Methodenelementen
- Aufgaben für Praxistransfer und Konzeptideen, „transfer challenges“, damit die Teilnehmenden durch reflektiertes Tun weiterlernen
- keine Rollenspiele (!), sondern Übungen an Echtsituationen
- Lernen in Dreierkonstellationen (Triaden)
- eindeutige Auftragsklärung
- Supervision und professionelles Feedback
- kurze Zusammenfassungen nach einzelnen Komponenten
- Tutoring bei der Fallstudie als Teil des Zertifikats
Was zeichnet die Weiterbildung „Lerncoaching“ der Universität Hamburg aus, was unterscheidet sie von anderen Weiterbildungen zum Lerncoaching?
Die Weiterbildung zum systemischen Lerncoach an der Universität Hamburg unterscheidet sich von anderen Programmen dadurch:
- dass wir keine Schnellschüsse versprechen, nach denen man in wenigen Tagen Lerncoach sei;
- dass wir ein sehr erfahrenes, professionelles Team einsetzen und nicht alles von einer Trainerin/einem Trainer bestreiten lassen;
- dass die Weiterbildung „Lerncoaching – Kieler Modell“ als bundesweit führend gilt, auch was die Auswahl, Schlüssigkeit und Verzahnung der Inhalte angeht;
- dass wir immer in verständlicher Sprache arbeiten, ohne auf Theorie und Forschung zu verzichten, um am laufenden internationalen Wissensstand anzudocken;
- dass wir internationale Qualitätsstandards gewährleisten;
- dass wir bei Interesse eine Beratung zum Schritt in die Selbstständigkeit als Lerncoach anbieten;
- Zertifikat der Exzellenzuniversität Hamburg.
Wie ist die Idee entstanden, diese Weiterbildung zu entwickeln?
Seit über 10 Jahren führen wir in Norddeutschland Lerncoachingkurse mit Zertifikatsabschluss durch: in der Anfangsphase vor allem mit berufsbildenden Schulen und Gymnasien. Diesen Kreis weiten wir mit „Lerncoaching – Kieler Modell“ auf andere Berufsfelder aus (nichtschulische Bildungsanbieter, Weiterbildung und Unternehmen).
Prof. Dr. Waldemar Pallasch und ich entwickelten bundesweit als erste eine Weiterbildung zum Thema Lerncoaching mit universitärem Zertifikatsabschluss. Sie wurde bereits in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen in vielen Bundesländern sowie auch in der Schweiz durchgeführt und wird immer am internationalen Forschungsstand ausgerichtet. Seit 2018 bieten wir „Lerncoaching – Kieler Modell“ in Kooperation mit dem Zentrum für Weiterbildung der Universität Hamburg an.
Welche Einrichtungen/Unternehmen/Behörden benötigen Absolventinnen und Absolventen von „Lerncoaching – Kieler Modell“?
Lerncoaches werden so vorbereitet, dass sie ihre erweiterten Kompetenzen und Einsichten nicht nur selbst hilfreich finden, sondern das Lerncoaching an ihrem Arbeitsplatz umsetzen und gemeinsam mit anderen Partnern im System verankern.
- Lerncoaches sind in Schule und Bildungsnetzwerken besonders angesagt.
- Erwachsenenbildung und Universitäten werden zunehmend relevant.
- Auch im Kindergarten ist Lerncoaching mit teils visuellen und spielerischen Strategien möglich.
- Die berufliche Bildung und die Begleitung von Auszubildenden sowohl in Unternehmen als auch in Ausbildungsstätten erweisen sich seit langem als herausragende Interessenten.
- Lerncoaches können in Kommunikations- und Kulturzentren sowie Netzwerken eingesetzt werden.
Wir sind für alle diese Bereiche aufgestellt.
Viele Bildungseinrichtungen und Unternehmen befinden sich allerdings noch in einer Pionierphase, in der Lerncoaches keinesfalls flächendeckend anzutreffen sind, auch wenn unumstritten ist, dass sie sehr wichtig seien. Das ist ein Grund, warum wir die Weiterbildung anbieten.
Lerncoaches können sich auch selbstständig machen. Wir bieten dazu die Entwicklung von Konzept- und Businessplänen an.
Was bringt es einem Unternehmen, Mitarbeiter/-innen zu dieser Weiterbildung zu schicken?
Den Unternehmen/Bildungseinrichtungen bringt das vielfache Vorteile mit hohem Kompetenzzuwachs der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein anderes Bewusstsein für betriebliches Weiterlernen. Ein paar Stichworte:
- Lerncoaches sind Schlüsselpersonen für die nachhaltige Betreuung von Auszubildenden und Weiterzubildenden;
- Lerncoaching bietet konstruktive Lösungen von Lernbrüchen bei bestimmten Personen und ausstiegsmotivierten Menschen im Unternehmen;
- durch Lerncoaching kommt der zu Beratende seinen Motivationshürden auf die Schliche und wie er diese überwindet;
- Lerncoaching kann zur Reduktion der Krankheitsrate bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beitragen, die mit gefühltem Stress und einem negativen Selbstbild nicht zurechtkommen und bei denen sich das auf die Gesamtmotivation negativ auswirkt.
Die Lerncoaches brauchen einen klaren Auftrag. Mit diesem und der systemischen Eingebundenheit in das Unternehmen können sie einiges bewirken!
Welche Rolle können Absolventinnen und Absolventen von „Lerncoaching“ in Behörden, Einrichtungen, Unternehmen einnehmen?
Qualifizierte Lerncoaches können klar umrissene, vereinbarte Beratungsaufgaben im Praxisfeld übernehmen, ohne die vorhandenen Beratungsexperten wie Schulberaterinnen und -berater oder Beratungslehrerinnen und -lehrer zu ersetzen. Auch eine Lehrerin oder ein Lehrer kann als qualifizierter Lerncoach nach Grundregeln des Lerncoaching ihre/seine Arbeit bereichern und Lernberatungselemente in die Praxis einbauen, vielfach in vereinbarter Zusammenarbeit mit anderen Kolleginnen und Kollegen; manche Schulen bieten ein jahrgangsübergreifendes Lerncoaching an, das besondere Experten des Lerncoaching braucht. Lerncoaches in Unternehmen finden reichlich Arbeit in Bereichen wie Assessment, Übergänge oder Berufsrichtungswechsel, auch beim Aufbau neuer Kommunikations- und Feedbacksysteme, in der Begleitung von Auszubildenden und dergleichen. In Netzwerken und Instituten können Lerncoaches in Verbindung mit Systemexperten standortübergreifende Programme für Lerncoaching vorbereiten, aufbauen und dafür Sorge tragen, dass die Weiterqualifizierung in solchen Feldern von hochrangig ausgewiesenen, für die Lehre berechtigten Trainerinnen und Trainern bestritten wird. Nicht zuletzt können sich zertifizierte Lerncoaches selbstständig machen, was jedoch immer eine besondere Energie für die Gründung eines Start-ups oder die Mitarbeit in einer freien Institution voraussetzt; anzuraten ist eine Beratung auf dem Weg dorthin, um einen realistischen Businessplan aufzustellen und umzusetzen.
Wie steigen die Jobchancen nach der Teilnahme an dieser Weiterbildung?
Die Erfahrung zeigt, dass sich mit hochrangigen, universitär abgesicherten Zusatzqualifikationen wie dem systemischen „Lerncoaching – Kieler Modell“ neue Tätigkeitsfelder eröffnen. Diese kommen jedoch nicht automatisch auf die betreffende Person zu. Lerncoaches müssen sich – wie auch andere Experten – am Markt vorstellen und bewähren. Gleichwohl sind uns mehrere Beispiele von nach unserem Modell in Hamburg zertifizierten Lerncoaches bekannt, die auf eine höherrangige Stelle befördert wurden, um Lerncoaching an einem Standort auf- und auszubauen.
Was bringt den Teilnehmenden diese Weiterbildung?
Einhellig ist die Rede von einem sehr hohen Wert für die eigene professionelle Weiterbildung und Qualifizierung. Das ist weniger formal gemeint, als dass die Absolventinnen und Absolventen schon während der Module merken, wie sie mit den Kompetenzen in Lerncoaching neue Zugänge zu den Lernenden finden, viel individueller arbeiten können, Lernende endlich dort verstehen, wo ihre Motivation eingebrochen ist und wie man aus diesem Loch kommt. Die Teilnehmenden profitieren von der systemischen Ausbildung jedoch nicht nur beruflich bzgl. Professionalisierung, sondern durch die damit verbundene Persönlichkeitsentwicklung auch im privaten Bereich enorm.
Von den Lerncoachees kommen ebenfalls durchweg hoch positive Einschätzungen „so habe ich endlich wieder zu meinem Lernen gefunden“ oder „ich wusste gar nicht, dass ich mit kreativen Methoden viel besser lernen und vorankommen kann“ oder „ich habe endlich wieder Zuversicht gefunden, dass ich doch was kann“.
Was ist das Besondere an einer Weiterbildung an einer Universität?
Eine universitäre Weiterbildung verbindet Wissenschaft und Praxis, es fließen neueste Forschungsergebnisse ein, die für die Praxis der Teilnehmenden nutzbar gemacht werden. Kennzeichnend ist zudem eine hohe Lehrqualität, da die Lehrenden durchweg erfahrene Professorinnen und Professoren, Hochschuldozentinnen und Dozenten sowie hervorragend qualifizierte Expertinnen und Experten aus der Praxis sind.
Was ist das Besondere an der Universität Hamburg?
Die Universität Hamburg ist seit 2019 eine von 11 deutschen Exzellenzuniversitäten. Dieser hohe Qualitätsanspruch gilt auch für die Weiterbildung und gibt dem Universitätszertifikat eine besondere Wertigkeit.
Welches Thema halten Sie für besonders wichtig?
In der Weiterbildung halte ich Angebote zum systemischen Denken für alle Berufsfelder für extrem zukunftsrelevant – mit einschlägigen Methoden, wie man kontrastive, vergleichbar starke Lösungen zu ähnlichen oder differenten Problemen findet und dadurch das Richtig-Falsch-Denken endlich abzubauen versucht. Die Methoden und Theorien systemischen Denkens sind vorangeschritten. In Verbindung mit Ansätzen zur Kreativität können neue Potenziale in Unternehmen und Bildungseinrichtungen aufgebaut werden.
In welchem Bereich kommen die meisten Neuerungen auf uns zu?
In der Nutzung digitaler Medien und Kommunikation, auch in den Formaten der Beratung von Menschen und Systemen.
Mit welchen Themen beschäftigen Sie sich in Ihrer Forschung?
In meiner Forschung beschäftige ich mich seit gut 30 Jahren mit Organisationsberatung, lernenden Organisationen und Innovationsmanagement; dazu zählen vor allem Analysen über förderliche Bedingungen, unter denen Innovationen in Bildung und Unternehmen verstetigt umgesetzt werden; hinzu kommt das Interesse an Innovationsstandards im internationalen Vergleich. Ein weiteres Gebiet ist in dieser Zeitspanne die systemische Beratung, seit gut 10 Jahren natürlich das systemische Lerncoaching und wie es in Praxissystemen variationsoffen umgesetzt werden kann.
(Das Interview führte Magdalene Asbeck, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit am ZFW, am 07.01.2020.)
Das sagen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
Die außerordentlich kompetenten Dozentinnen und Dozenten gehen auch sehr gut auf inhaltliche Wünsche der Teilnehmenden ein. Zusätzlich werden die Seminare durch die vielfältige Teilnehmerzusammensetzung aus verschiedenen Schulformen und der Wirtschaft und deren Erfahrungen bereichert. Der zeitliche Aufbau und die Organisation ließen sich gut mit meinem Beruf vereinbaren. Nach Abschluss der Weiterbildung bin ich nun gut gerüstet, um als Lerncoach an meiner Schule tätig zu sein.“