Nachhaltigkeitsmanagement – Change Manager:in Nachhaltigkeits-Transformation
Sustainability Management – nachhaltige Strategien und Transformationsprozesse erfolgreich umsetzen
Neue berufsbegleitende Weiterbildung der Universität Hamburg
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Grundlagen Nachhaltigkeitsmanagement: Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Lieferketten, Regelwerke
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Change Management für die Nachhaltigkeits-Transformation: Werkzeugkoffer, Wirkungsorientierung, Stakeholder, Umgang mit Trade Offs
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Leadership for Sustainability: adaptive, integrative und partizipative Führung, Werteorientierung, Führungskompetenzen
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Nachhaltige Unternehmensentwicklung: Sustainable Mindset und nachhaltige Unternehmenskultur, Corporate Digital Responsibility, Design neuer Geschäftsmodelle, Soziale Innovationen und Social Businesses
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berufsbegleitend und praxisorientiert
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8 Wochenendseminare: vier Präsenzseminare und vier Online-Seminare über Zoom
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Zeitaufwand: 44 Unterrichtsstunden Präsenzlehre, 44 Unterrichtsstunden Live-Online-Lehre sowie 72 Unterrichtsstunden Onlinelehre (Zeit frei einteilbar)
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Voraussetzungen: Hochschulabschluss oder abgeschlossene Berufsausbildung und Berufserfahrung
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Universitätszertifikat "Change Manager:in Nachhaltigkeits-Transformation" (12 ECTS-Leistungspunkte)
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Start: 14.02.2025 (ausgebucht)
- nächster Start: Herbst 2025
Kompetenzen für Fach- und Führungskräfte, die das Thema Nachhaltigkeit in der Organisation verantwortlich vorantreiben wollen!
Interessentenliste: Wir nehmen Sie gerne in den Interessentenverteiler auf und informieren Sie, wenn neue Kurstermine feststehen oder wir eine Infoveranstaltung anbieten. Bitte füllen Sie das Formular zur Aufnahme in den Interessentenverteiler aus.
Inhalte
Module
Einstiegsphase vorab: Ankommen und Einsteigen
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Kennung aktivieren, Plattformen ausprobieren, UHH-E-Mail nutzen
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Meet and Greet, Profil bearbeiten, Vorstellungsrunde im Forum
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Literatur zur virtuellen Teamarbeit lesen
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Vorbereitung Modul 1
Modul 1: Grundlagen Nachhaltigkeitsmanagement
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Verständnis von Nachhaltigkeit und Organisation
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Begründungszusammenhänge: Handlungsdruck und Einflussfaktoren
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Reifegrade
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Aktuelle Kernthemen: Klimaneutralität, Kreislaufwirtschaft, Lieferketten, Arbeitsplatz
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Historische Entwicklung
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Gesellschaftliche Transformation und Transformationsforschung
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Grundlagen Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen
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Regelwerke und Berichtspflichten
Modul 2: Change Management für die Nachhaltigkeits-Transformation
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Nachhaltige Unternehmenskultur
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Grundlagen Change Management: Theoretische Grundlagen und systemische Unternehmensentwicklung
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Werkzeugkoffer: Methoden aus der Praxis für die Nachhaltigkeits-Transformation und Fallbeispiel
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Besonderheiten der Nachhaltigkeits-Transformation: Vorgehensmodelle, Wesentlichkeit, Wirkungsorientierung, Stakeholder und Kooperation, Umgang mit Trade Offs
Modul 3: Leadership for Sustainability
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Führung, Macht & Einfluss: die helle und die dunkle Seite von Macht
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Wertorientierung und Haltung: ethischer Umgang mit Macht, Wertekompass, Selbstführung und Selbstreflexion
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Besondere Führungsherausforderungen der Nachhaltigkeits-Transformation: Psychologische Sicherheit angesichts multipler Krisen, Führen ohne Mandat
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Wissen & Kompetenzen für die Nachhaltigkeits-Transformation: New Work, Nachhaltigkeitspsychologie und -kommunikation
Modul 4: Nachhaltige Unternehmensentwicklung, weiterführende Aspekte
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Akteure und Rollen
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Twin Transformation: Nachhaltigkeit und Digitalisierung
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Neue (nachhaltige) Geschäftsmodelle
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Soziale Innovationen, Social Entrepreneurship und Social Business
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Nachhaltigkeit in der Postwachstumsökonomie
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Corporate Political Responsibility
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Kick-off-Workshop
Literaturempfehlungen
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Baumast A./Pape J. (2022): Betriebliches Nachhaltigkeitsmanagement, 2. Aufl., Stuttgart. Eugen-Ulmer-Verlag
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Fifka M. (2021): CSR- und Nachhaltigkeitsmanagement, Baden-Baden. Nomos Verlagsgesellschaft
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Vahs D./Weiand A. (2020). Workbook Change Management Methoden und Techniken. Fachverlag für Wirtschafts- und Steuerrecht Schäffer, Stuttgart. Schäffer-Poeschel Verlag
Lehr- und Lernkonzept
Lehrende
Diplom-Kauffrau, Reiseverkehrskauffrau
Public Policy and Human Development (M.Sc.)
Abschluss
- Universitätszertifikat „Change Manager:in Nachhaltigkeits-Transformation“ (12 ECTS-Leistungspunkte nach dem European Credit Transfer System)
- regelmäßige Anwesenheit (mindestens 75% insgesamt)
- Bearbeitung der E-Learning-Aufgaben zwischen den Moduleinheiten und deren Präsentation
- Teilnahme an Peer-Coaching und Reflexion
- erfolgreiche Erstellung einer Abschlussarbeit (fristgerechte Abgabe, positive Beurteilung)
Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen
Das Zertifikatsprogramm richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen, die Veränderungsprozesse im Kontext der Nachhaltigkeit erfolgreich gestalten und begleiten möchten.
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abgeschlossene Berufs- oder Hochschulausbildung
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mindestens ein Jahr Berufserfahrung
Zeitaufwand und Kosten
- 8 Seminarwochenenden innerhalb von 6 bis 8 Monaten
- vier Module (pro Modul zwei Seminarwochenenden)
- 44 Unterrichtsstunden Präsenzlehre
- 44 Unterrichtsstunden Live-Online-Lehre über Zoom
- 72 Unterrichtsstunden E-Learning
pro Modul 16 Stunden E-Learning (Zeit frei einteilbar) und 2 Stunden Peer-Coaching - Gesamtworkload inkl. Abschlussarbeit: 300 Stunden
- Unterrichtszeit an den Seminarwochenenden: freitags von 16:00 bis 20:00 Uhr sowie samstags von 09:00 bis 16:00 Uhr
3.570 Euro (Stand April 2024)
Der Betrag ist innerhalb von 21 Tagen nach Rechnungsdatum fällig.
Ratenzahlung
Es besteht die Möglichkeit der Ratenzahlung. Für die Weiterbildung Nachhaltigkeitsmanagement sind 10 Raten zu je 357 Euro von Februar bis November 2025 zum jeweils 01. des Monats fällig. Bitte kreuzen Sie das entsprechende Feld auf dem Anmeldeformular an, wenn Sie die Möglichkeit der Ratenzahlung nutzen möchten.
Termine
Unterrichtszeiten
samstags 09:00 bis 16:00 Uhr
Terminplan Kursstart 19.09.2025
Seminartermine werden in Kürze veröffentlicht.
Terminplan Kursstart 14.02.2025
31.01. – 14.02.2025 mit Technikcheck am 12.02.2025 um 17:00 Uhr via Zoom
Dr. Hilke Posor, Dr. Thomas Leppert
14. und 15.02.2025 – Präsenzseminar im ZFW
Modul 2: Change Management für die Nachhaltigkeits-Transformation
Dr. Hilke Posor
11. und 12.04.2025 – Präsenzseminar im ZFW
Modul 3: Leadership for Sustainability
Svenja Quitsch
23. und 24.05.2025 – Präsenzseminar im ZFW
Modul 4: Nachhaltige Unternehmensentwicklung, weiterführende Aspekte
Dr. Thomas Leppert
27. und 28.06.2025 – Live-Online-Seminar via Zoom
Terminplan Nachhaltigkeitsmanagement Start 14.02.2025 (PDF zum Druck)
Terminplan Kursstart 27.09.2024
Dr. Hilke Posor, Dr. Thomas Leppert
27. und 28.09.2024 – Präsenzseminar im ZFW
18. und 19.10.2024 – Live-Online-Seminar via Zoom
Modul 2: Change Management für die Nachhaltigkeits-Transformation
08. und 09.11.2024 – Präsenzseminar im ZFW
06. und 07.12.2024 – Live-Online-Seminar via Zoom
Modul 3: Leadership for Sustainability
17. und 18.01.2025 – Präsenzseminar im ZFW
07. und 08.02.2025 – Live-Online-Seminar via Zoom
Modul 4: Nachhaltige Unternehmensentwicklung, weiterführende Aspekte
21. und 22.02.2025 – Live-Online-Seminar via Zoom
04. und 05.04.2025 – Präsenzseminar im ZFW
Zwischen den beiden Präsenzwochenden der Module findet E-Learning statt.
Veranstaltungsort Präsenzseminare
Jungiusstr. 9, 20355 Hamburg
(Nähe Bahnhof Dammtor/Stephansplatz)
Seminarorganisation
Beratung und Anmeldung
Lena Oswald berät Sie gerne zu allen Fragen rund um die berufsbegleitende Weiterbildung.
Tel.: +49 40 42838-9712
E-Mail: lena.oswald"AT"uni-hamburg.de
Bitte reichen Sie die folgenden Unterlagen ein, bevorzugt per E-Mail, oder postalisch:
- Anmeldeformular Kursstart 14.02.2025 (PDF) - ausgebucht, Anmeldung derzeit nicht möglich
(Anmeldeformular herunterladen. Für digitale Unterschrift bitte mit Adobe Acrobat ausfüllen.) - kurzes Anschreiben mit Nennung der Motivation
- tabellarischer Lebenslauf
- Nachweis der abgeschlossenen Berufsausbildung oder des abgeschlossenen Hochschulabschlusses (Kopie)
- Nachweis über eine mindestens einjährige Berufstätigkeit (z. B. formlose, einzeilige Bestätigung des Arbeitgebers, oder auch Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis, Gewerbeanmeldung ö. ä.)
Zentrum für Weiterbildung
Jungiusstr. 9
20355 Hamburg
Wir nehmen Sie gerne auf den Interessentenverteiler auf und informieren Sie, sobald neue Kurstermine feststehen oder wir eine Infoveranstaltung anbieten. Bitte füllen Sie das Formular zur Aufnahme in den Interessentenverteiler aus.
Informationsmaterial
Interview mit dem wissenschaftlichen Leiter und den Dozent:innen
Interview mit dem wissenschaftlichen Programmleiter Prof. Dr Dirk Ulrich Gilbert und den Lehrenden Dr. Thomas Leppert, Dr. Hilke Posor und Svenja Quitsch
Das Thema Nachhaltigkeitsmanagement hat aus meiner Sicht heutzutage eine zunehmende strategische Bedeutung für Unternehmen und Organisationen. Ein wichtiger Aspekt ist die sich verändernde Erwartungshaltung von Stakeholdern wie Kund:innen, Investoren:innen, Mitarbeitenden und der Gesellschaft insgesamt. Diese Gruppen fordern verstärkt transparente und ethisch verantwortungsvolle Geschäftspraktiken sowie ein Engagement für Umweltschutz und soziale Belange. Eine Integration von Nachhaltigkeitszielen in die Unternehmensstrategie bietet deshalb nicht nur die Möglichkeit, das Risikomanagement zu verbessern und Reputationsrisiken zu minimieren, sondern auch in neuen Märkten Fuß zu fassen, indem Unternehmen die steigende Nachfrage nach umweltfreundlichen Produkten und Dienstleistungen bedienen. Auch Investoren und Finanzinstitutionen berücksichtigen zunehmend Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG-Kriterien) bei ihren Entscheidungen und Unternehmen mit einer starken Nachhaltigkeitsstrategie haben bessere Chancen, Kapital und Investitionen anzuziehen. Insgesamt bin ich deshalb davon überzeugt, dass das Thema Nachhaltigkeitsmanagement weit über rein ethische Überlegungen hinausgeht und eine unverzichtbare strategische Dimension für Unternehmen und Organisationen darstellt.
Dr. Hilke Posor:
Der Druck für die Unternehmen wächst und die Unternehmen sind aus unterschiedlichen Richtungen gefordert, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Die Kunden verlangen dazu Informationen, Bewerber:innen suchen nach nachhaltigen Arbeitgebern, Investoren suchen nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten und auf EU Ebene wurde grade die sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive verabschiedet, die dazu führt, dass künftig 15.000 Unternehmen in Deutschland zusätzlich ein Nachhaltigkeitsmanagement aufbauen müssen.
Svenja Quitsch:
Ich blicke ja vor allem aus Perspektive des Klimawandels auf das Thema Nachhaltigkeit und in dieser Hinsicht könnte die Dringlichkeit nicht höher sein. Die Klimakrise braucht alle Akteure, da können sich weder Unternehmen noch öffentliche Einrichtungen oder Non-Profit-Organisationen ausnehmen. Gleichzeitig hat die Klimakatastrophe viele soziale und gesellschaftliche Dimensionen, weshalb es besonders wichtig ist, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu betrachten und nicht nur auf das Einsparen von Energie oder die Reduktion von Emissionen zu schauen.
Dr. Thomas Leppert:
Es geht bei dieser Transformation ja mittlerweile nicht mehr nur darum, Schäden von Produktionsprozessen für Umwelt und Gesellschaft zu reduzieren, sondern um die Entwicklung regenerativer Geschäftsmodelle, die aktiv ökologischen und sozialen Nutzen stiften. Da steckt viel unternehmerisches Potential drin. Das ist auch ökonomisch hoch attraktiv und natürlich strategisch sehr relevant.
Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert:
Führungskräfte in Organisationen, die den Wandel in Richtung Nachhaltigkeit gestalten wollen, müssen aus meiner Sicht traditionelle Geschäftsmodelle und Denkweisen grundlegend überdenken. Dies erfordert eine ausgewogene Priorisierung von kurzfristigen finanziellen und langfristigen nachhaltigen Zielen sowie die Fähigkeit, die unterschiedlichen Interessen und Erwartungen von Stakeholdern proaktiv zu managen. Darüber hinaus müssen Führungskräfte in Organisationen einen wesentlichen Beitrag zum Kulturwandel leisten, indem sie ihre Vision und Ziele hinsichtlich der Nachhaltigkeit klar vermitteln, Kommunikation fördern, offen für Innovationen sind, notwendige Ressourcen und Anreize bereitstellen und stets die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Entscheidungen berücksichtigen.
Dr. Hilke Posor:
Insbesondere stehen sie vor der Herausforderung, den Umgang mit Zielkonflikten zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforderungen zu managen.
Svenja Quitsch:
Darüber hinaus ist meiner Meinung nach eine ganz wesentliche Herausforderung, dass nachhaltigem Handeln im Moment systemische Barrieren gegenüberstehen. Selbst wenn Führungskräfte Nachhaltigkeitsinitiativen umsetzen wollen, stehen diese oft im Konflikt mit den Anreizen und Zielen unseres gesamtgesellschaftlichen und wirtschaftlichen Systems.
Dr. Thomas Leppert:
Ich glaube, dass Authentizität und ganzheitliches Denken eine zunehmend wichtigere Rolle spielen wird. Führungskräfte, die mit dem SUV zur Arbeit kommen werden kein gutes Vorbild für ihre Mitarbeitenden zum Thema Nachhaltigkeit sein. Sie müssen sich – wie übrigens beim Thema Digitalisierung auch – bewusst sein, dass das Thema Auswirkungen auf alle Beziehungen des Unternehmens hat – sowohl in ökonomischer, als auch sozialer und ökologischer Sicht. Umwelt und Gesellschaft sitzen noch stärker am Tisch als bisher.
Wie kann der Wandel zur nachhaltigen Organisation gelingen? Welche Instrumente und Methoden können zum Gelingen beitragen?
Dr. Hilke Posor:
Der Aufbau eines Nachhaltigkeitsmanagements sollte mit Kommunikations- und Qualifikationsmaßnahmen begleitet werden. Zudem erhält die Beteiligung von unterschiedlichsten Interessensgruppen/Stakeholdern eine große Bedeutung im Nachhaltigkeitsmanagement. Das Instrument des Stakeholderdialogs ist hier besonders wichtig.
Svenja Quitsch:
Und ich würde noch eine starke Werteorientierung und Reflexionsfähigkeit ergänzen wollen. Und zwar sowohl auf individueller als auch auf Organisationsebene.
Dr. Thomas Leppert:
Es braucht viel Geduld und die Fähigkeit, auch mit Widerständen umgehen zu können. Die richtige Haltung ist entscheidend: Es gibt nicht den einen Hebel, den man umlegt – sondern eine Vielzahl an Stellschrauben an ganz unterschiedlichen Stellen.
Wie wird sich das Thema Nachhaltigkeitsmanagement in den nächsten 5 Jahren entwickeln?
Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert:
Das Thema Nachhaltigkeitsmanagement wird sich in den nächsten fünf Jahren stark weiterentwickeln. Es wird noch mehr Regulierung und neue Standards geben, die Unternehmen dazu zwingen, ihre Nachhaltigkeitspraktiken zu verbessern. Nachhaltigkeit wird zunehmend als integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie betrachtet und technologische Innovationen wie IoT und künstliche Intelligenz werden Unternehmen dabei unterstützen, ihre Ressourceneffizienz zu steigern und völlig neue, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln. Studien zeigen auch, dass Investoren immer mehr Wert auf ESG-Kriterien legen, was Unternehmen dazu zwingen wird, ihre Nachhaltigkeitsbemühungen weiter zu verstärken. Auch die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen wird weiter steigen und das Nachhaltigkeitsmanagement wird so zu einer noch stärkeren strategischen Priorität für Unternehmen, um deren langfristigen Erfolg zu sichern.
Das Thema Nachhaltigkeitsmanagement wird sich zu einem Standardthema für Unternehmen und Organisation entwickeln. Es wird eine Selbstverständlichkeit werden, sich mit dem Management von Nachhaltigkeitsthemen zu beschäftigen und damit die nachhaltige Transformation zu unterstützen.
Svenja Quitsch:
Nachhaltigkeit an sich wird notgedrungener Weise immer wichtiger und dringender werden, so lange die Klimakrise und damit verbundene soziale Fragen nicht gelöst sind. Das bedeutet, der Handlungsdruck wird größer und der verfügbare Zeitrahmen immer kleiner. Ich vermute, dass dadurch das Nachhaltigkeitsmanagement in Organisationen einerseits immer professioneller, aber auch kleinteiliger wird, andererseits die Herausforderungen für die Mitarbeitenden in diesen Bereichen immer größer werden.
Dr. Thomas Leppert:
Heute schon sehen wir zum Beispiel im Automobil- oder im Energiesektor viele Unternehmen, die frühzeitig auf regenerative Geschäftsmodelle gesetzt haben und jetzt gegenüber etablierter Unternehmen Wettbewerbsvorteile haben. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren verstärken.
Was sind die drei Top Learnings für die Teilnehmenden aus jedem Modul?
Dr. Hilke Posor und Dr. Thomas Leppert für Modul 1:
Im ersten Modul wollen wir vor allem einen Überblick über die großen Linien in der aktuellen Debatte zum Nachhaltigkeitsmanagement geben.
Dr. Hilke Posor für das Modul 2:
Im zweiten Modul gehen wir vor allem auf praktische Aspekte ein und sammeln Antworten auf die Frage “Wie begleite ich den Veränderungsprozess und welche Methoden können zum Einsatz kommen”?
Svenja Quitsch für Modul 3:
Im Modul 3 zum Thema Leadership for Sustainability setze ich auf eine Kombination aus Wissen, Fähigkeiten und Haltung um die Teilnehmenden zu befähigen, die spezifischen Führungsherausforderungen der Nachhaltigkeitstransfomation zu meistern.
Dr. Thomas Leppert für Modul 4:
Im vierten Modul geben wir einen Ausblick auf die weitere Entwicklung und Zukunftstrends im Nachhaltigkeitsmanagement.
Welche Vorteile sehen Sie für Interessierte an dem Zertifikatsprogramm „Nachhaltigkeitsmanagement - Change Manager:in Nachhaltigkeits-Transformation“ teilzunehmen?
Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert:
Das Programm wird von der Universität Hamburg angeboten und diese ist die einzige Exzellenzuniversität in Norddeutschland. Den Anspruch der Exzellenz verfolgen wir dabei nicht nur in der Forschung und Lehre, sondern auch in der Weiterbildung und insofern auch in diesem Zertifikatsprogramm. Davon ausgehend bietet das Zertifikat „Nachhaltigkeitsmanagement - Change Manager:in Nachhaltigkeits-Transformation“ den Teilnehmenden ein hochgradig fundiertes und forschungsbasiertes Wissen im Hinblick auf das Nachhaltigkeitsmanagement. Das Programm vermittelt aber auch praxisrelevante Inhalte, die es den Teilnehmenden ermöglichen, das Gelernte direkt in ihrer beruflichen Praxis anzuwenden und umzusetzen. Die Teilnahme an dem Zertifikat kann so die beruflichen Perspektiven erweitern und es bietet sich für die Teilnehmenden die Möglichkeit, ein Netzwerk mit Gleichgesinnten, Expert:innen und Unternehmen im Bereich Nachhaltigkeit aufzubauen.
Was zeichnet die Exzellenzuniversität Hamburg auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit aus? Auf welchen Ebenen spielt das Thema Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg eine Rolle?
Prof. Dr. Dirk Ulrich Gilbert:
Das Leitbild der Universität Hamburg lautet: „Innovation and cooperating for a digital and sustainable future”. Nachhaltigkeit ist insofern in der DNA der Universität Hamburg fest verankert und wir haben diese als Institution ganzheitlich und systematisch auf verschiedenen Ebenen integriert. In der Forschung betreibt die Universität Hamburg beispielsweise eine breite Palette von Projekten mit Bezügen zur Nachhaltigkeit, die sich mit der Klimakrise, Umweltfragen, sozialer Gerechtigkeit, nachhaltiger Entwicklung und anderen relevanten Themen befassen. An der Universität Hamburg gibt es sogar das einzige sog. Exzellenzcluster zur Klimaforschung in Deutschland. Unter dem Titel „Climate, Climatic Change, and Society“ (CLICCS) werden u. a. Einschätzungen entwickelt, welche Klimazukünfte möglich und welche plausibel sind und wie eine dauerhafte Dekarbonisierung möglich ist. Diese Forschungsergebnisse fließen direkt in die Lehre und die Weiterbildung an der Universität Hamburg ein und wir entwickeln Studiengänge und Zertifikatsprogramme, in denen das Thema der Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielt.
Herr Professor Gilbert, was verbindet Sie als wissenschaftlicher Leiter mit dem Thema Nachhaltigkeit?
Ich beschäftige mich in meiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit seit mehr als 25 Jahren mit diesem Thema und habe bereits im Jahr 1996 zur ethischen Verantwortung von multinationalen Unternehmen promoviert. Heute habe ich eine von nur ganz wenigen Professuren mit dem Schwerpunkt auf Unternehmensethik in Deutschland und im Mittelpunkt meiner Arbeit steht dabei immer noch die Frage, wie Unternehmen mehr soziale und ökologische Verantwortung im Wettbewerb übernehmen können. Ich freue mich deshalb, dass ich an der Universität Hamburg arbeiten kann, denn dort gibt es exzellente Rahmenbedingungen, um sich mit dem Thema der Nachhaltigkeit in der Forschung, der Lehre und auch der Weiterbildung zu beschäftigen.
Und Sie, Frau Dr. Posor, Frau Quitch und Herr Dr. Leppert, wie ist Ihre Haltung zum Thema Nachhaltigkeit?
Dr. Hilke Posor:
Nachhaltigkeit ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess und dabei muss man ständig neue Sachen ausprobieren, um rauszufinden, ob es auch nachhaltigere Alternativen in unserem Alltag – privat und beruflich – gibt. Außerdem ist es wichtig sich darüber aktiv auszutauschen.
Svenja Quitsch:
Das Vorantreiben der sozial-ökonomischen Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit ist für mich eine Herzensangelegenheit. Je mehr ich mich mit den global-gesellschaftlichen Zusammenhängen zwischen Klimawandel, Entwicklung, Gerechtigkeit und unserem Wirtschaftssystem auseinandergesetzt habe, desto wichtiger ist es mir, Organisationen dabei zu unterstützen, ihre Arbeitsweisen und Geschäftsmodelle nachhaltiger zu gestalten.
Dr. Thomas Leppert:
Ich bin davon überzeugt, dass alle Mitglieder einer Gesellschaft – und dazu zähle ich Unternehmen auch – eine Verantwortung dafür haben, mit ihren Aktivitäten dem Gemeinwesen so wenig wie möglich zu schaden und stattdessen so viel Nutzen zu stiften wie möglich. Deshalb glaube ich fest daran, dass Nachhaltigkeit in uns allen angelegt ist, aber auch immer wieder eingeübt werden muss.