Yogastudien. Philosophie und Geschichte
Berufsbegleitende Weiterbildung für Yogalehrende, Praktizierende mit langjähriger Yogaerfahrung sowie geisteswissenschaftlich Interessierte in den Bereichen Yogaphilosophie und Geschichte des Yoga
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Einführung in das Sanskrit
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Indische Geistesgeschichte und philosophische Systeme
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Vedānta und Yoga in den Epen: Bhagavadgītā, Mahābhārata, Rāmāyaṇa
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Sāṃkhya und klassischer Yoga
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Tantra und Hatha Yoga
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Geschichte der Übungspraxis und Yogaentwicklung der Neuzeit
- berufsbegleitend, Präsenz
- 6 Module, 6 Präsenzwochenenden innerhalb von 10 Monaten
- Zeitaufwand: 120 Std. Seminarzeit, weitere 120 Std. Vor- und Nachbereitung, ca. alle 6 Wochen ein Wochenendseminar
- Voraussetzungen: Yogalehrausbildung, langjährige Yogapraxis oder geisteswissenschaftliches Interesse am Yoga, abgeschlossene Berufs- oder Hochschulausbildung, Berufserfahrung
- Universitätszertifikat (8 ECTS)
- Nächster Start: 17.10.2025
- Online-Infoveranstaltung am Mittwoch, 22.01.2025 um 18:15 Uhr. Auf der Infoveranstaltung stellt Corinna May Lhoir über Zoom die Weiterbildungsinhalte und -ziele vor, Dr. Michaela Tzankoff geht auf organisatorische Fragen ein. Die Infoveranstaltung ist unverbindlich und kostenlos. Anmeldeformular Informationsveranstaltung
Inhalte
Schauen Sie auch gerne, was unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Weiterbildung sagen!
Modul 1: Einführung in das Sanskrit
Modul 2: Geistesgeschichte Indiens
Ebenso behandelt werden Forschungsansätze und -methoden in den Yogastudien und Grundlagen der Religionswissenschaft. Weitere Themen: Emische und etische Standpunkte – innere und äußere Perspektiven, Spiritualität im Neoliberalismus sowie Hinduismus als Erfindung des Kolonialismus (?) und neuzeitlicher Yoga: weiblich, weiß(?).
Modul 3: Yoga in den Epen; Vedānta
Modul 4: Sāṃkhya und klassischer Yoga
Modul 5: Tantra und Hatha
Modul 6: Geschichte der Übungspraxis
Lehrende
Prof. Dr. Michael Zimmermann, Numata Zentrum für Buddhismuskunde, Universität Hamburg
Corinna May Lhoir
Dr. Peter Pasedach
Dr. Christina Riebesell
Abschluss
Teilnahmebescheinigung
- Bei regelmäßiger Anwesenheit (mindestens 75% insgesamt) wird im Anschluss an das letzte Seminar eine Teilnahmebescheingung ausgestellt.
- regelmäßige Anwesenheit (mindestens 75% insgesamt)
- erfolgreiche Erbringung der schriftlichen Leistung (schriftlich beantwortete Fragen zu den Modulthemen), Umfang ca. 15 Seiten, Abgabe ca. 10 bis 12 Wochen nach Seminarende
Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen
Die Weiterbildung richtet sich an Yogalehrende sowie Yogapraktizierende mit langjähriger Erfahrung sowie an geistesgeschichtlich Interessierte anderer Fächer, die sich insbesondere in den Bereichen Yogaphilosophie und Geschichte des Yoga weiterbilden und Grundkenntnisse des Sanskrit erwerben möchten.
- Ausbildung als Yogalehrerin, Yogalehrer und/oder langjährige Yogaerfahrung und/oder grundsätzliches geisteswissenschaftliches Interesse am Yoga
- abgeschlossene Berufs- oder Hochschulausbildung
- mindestens einjährige berufliche Tätigkeit
Zeitaufwand und Kosten
- 6 Kompaktwochenenden (Fr/Sa/So)
- 120 Stunden Seminarzeit, weitere 120 Stunden Vor- und Nachbereitung
- zwischen den Wochenendseminaren sind Textlektüre und Aufgaben vorgesehen
2.990,- Euro (Stand: September 2024)
Termine
Terminplan Kursstart 17.10.2025
Terminplan Kurs 4
17. bis 19.10.2025
Modul 1: Einführung in das Sanskrit
Corinna Lhoir
28. bis 30.11.2025
Modul 2: Geistesgeschichte Indiens
Corinna Lhoir
Modul 3: Yoga in den Epen
Dr. Peter Pasedach
in Planung
Modul 4: Samkhya und klassischer Yoga
Dr. Peter Pasedach
in Planung
08. bis 10.05.2026
Modul 5: Tantra und Hatha
Dr. Christina Riebesell
12. bis 14.06.2026
Modul 6: Geschichte der Übungspraxis
Dr. Christina Riebesell
Unterrichtszeiten
samstags 09:00 bis 17:00 Uhr
sonntags 09:00 bis 16:00 Uhr
Veranstaltungsort
Jungiusstr. 9 und 11c
20355 Hamburg
Seminarorganisation
Beratung und Anmeldung
Michaela Tzankoff berät Sie gerne zu allen Fragen rund um die Weiterbildung.
Tel.: +49 40 42838-9715
E-Mail: michaela.tzankoff"AT"uni-hamburg.de
Bitte reichen Sie die folgenden Unterlagen ein, bevorzugt per E-Mail, oder postalisch:
- Anmeldeformular (PDF) – Anmeldung derzeit noch nicht möglich. Bitte tragen Sie sich in den Interessentenverteiler ein, dann informieren wir Sie, sobald die Terminplanung abgeschlossen und die Anmeldung möglich ist.
- Motivationsschreiben mit Nennung der Vorerfahrung
- tabellarischer Lebenslauf
- Kopie des Berufs- oder Hochschulabschlusses
- Nachweis über eine mindestens einjährige Berufstätigkeit (z. B. formlose, einzeilige Bestätigung des Arbeitgebers, oder auch Arbeitszeugnis, Zwischenzeugnis, Gewerbeanmeldung ö. ä.)
Informationsmaterial
Informationsmaterial
Die Weiterbildung Yogastudien in den Medien
Deutschlandfunk Audiothek | Tag für Tag
Deutsches Yoga-Forum 1/2021, Artikel von Corinna Lhoir
Interview mit dem wissenschaftlichen Programmleiter
Interview mit Prof. Dr. Michael Zimmermann und Corinna May Lhoir im Deutschlandfunk am 17.05.2023
Interview mit Prof. Dr. Michael Zimmermann
Yoga ist eine der weltweit beliebtesten und am schnellsten wachsenden Wellness- und Freizeitaktivitäten. So stieg die Zahl der Yogapraktizierenden in den USA zwischen 2012 und 2016 von 20,4 Millionen auf 36,7 Millionen. In Deutschland haben 16 Prozent der Bevölkerung Yoga-Erfahrung – mehr als 11,3 Millionen Menschen. Rund 100.000 Yogalehrer arbeiten in Deutschland, 10 % davon in Vollzeitstellen. Und unter den Personen, die aktuell kein Yoga praktizieren bzw. noch nie Yoga praktiziert haben, können sich immerhin 19% vorstellen, in den nächsten 12 Monaten mit Yoga zu beginnen
Wir möchten Menschen, die bereits auf eine mehrjährige Erfahrung in der Yogapraxis zurückblicken können, fundiertes Hintergrundwissen in Bezug auf Geschichte und Philosophie des Yoga vermitteln. Insbesondere das Textstudium der indischen Originalquellen spielt dabei eine zentrale Rolle.
Wir haben in Deutschland keine einheitliche Yogalehrausbildung. Die hiesigen Ausbildungen orientieren sich größtenteils an dem Schema 200-Stunden-Grundausbildung bzw. 300-Stunden-Aufbauausbildung der US-Organisation „Yoga Alliance“. In diesen Ausbildungen liegen die Schwerpunkte naturgemäß auf dem Erlernen der körperbetonten Aspekte des Yoga. Geschichte und Philosophie, aber auch Sanskrit als Sprache der Primärtexte kommen zu kurz. Wir haben den Zertifikatskurs Yogastudien entwickelt, um diese Lücken ausgehend von historischen, wissenschaftlich-soliden Studien zu schließen. Unser Zertifikatskurs ist also eine Ergänzung zu einer Yogalehrerausbildung, kein Ersatz für eine solche.
Die Weiterbildung setzt ihren Schwerpunkt darauf, die historischen und philosophischen Hintergründe des Yoga zu vermitteln. Dabei gehen wir nicht von einer bestimmten Schulrichtung des Yoga aus, sondern stützen uns auf die Primärtexte des Yoga in seinen unterschiedlichen Ausformungen. Yogalehrende erhalten so fundiertes Grundlagenwissen, welches sie für ihren eigenen Unterricht verwenden können.
Unsere Weiterbildung ist in der vorliegenden Form einmalig in Deutschland: Unsere Dozierenden sind an Europas Top-Universitäten ausgebildet worden, haben einen Master in Yogastudien, oder sind promovierte Sanskritisten – diese Kombination garantiert eine durchgängig hohe Qualität der Lehre. Das Dozenten-Team arbeitet bereits seit einigen Jahren erfolgreich zusammen.
Wir richten uns an deutschsprachige, haupt- oder nebenberuflich tätige Yogalehrende, die sich insbesondere in den Bereichen Yogaphilosophie und Geschichte des Yoga weiterbilden wollen und Grundkenntnisse des Sanskrit erwerben möchten, sowie an Yogainteressierte, die sich eine wissenschaftlich solide Basis in diesen Bereichen aneignen wollen.
Nur wer die Vergangenheit versteht, kann die Zukunft konstruktiv mitgestalten! Dieser Grundsatz gilt im besonderen Maß für den Yoga, der auf Jahrhunderte alten Tradition aufbaut. Unsere Themenschwerpunkte können bei der Gestaltung eines modernen Yoga gewinnbringend eingesetzt werden.
Die Yogaforschung wird sich in vielen Bereichen entscheidend weiterentwickeln: Yoga wird in den nächsten Jahren zum Beispiel eine immer größere Rolle bei medizinischen Therapieverfahren spielen. Andererseits wird auch die gesellschaftspolitische Rolle des Yoga im Bezug auf die Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit vieler westlicher Länder mehr an Bedeutung erlangen. Das Thema der kulturellen Aneignung wird auch beim Yoga in Zukunft ein großes Thema sein: Warum werden Yogapraktizierende in den Medien fast ausschließlich als Weiße dargestellt? Hier möchten wir sensibilisieren und Aufklärung leisten.
Das sagen unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer
"Ich bin absolut begeistert von der Weiterbildung. Ich habe schon länger nach einer Möglichkeit gesucht, mich zu den Hintergründen von Yoga weiterzubilden, ohne dafür eine Yogalehrerausbildung zu absolvieren, deren Fokus ja eher im Praxisbereich liegt. So sehr ich mich gefreut habe, auf diese Weiterbildung zu stoßen, hat sie doch meine Erwartungen übertroffen.
Trotz des leider versäumten letzten Wochenendblocks fühle ich mich nun viel besser in der Lage, Texte über Yoga in den Aussagen und vor allem auch der Relevanz einzuordnen. Einige mitgebrachten Vermutungen wurden nun mit Fakten untermauert, andere relativiert, neue Türen geöffnet und vor allem die Lücken zwischen den vielen Puzzleteilen, die man mitgebracht hat, geschlossen, so dass sich nun ein besseres Gesamtbild offenbart – auch wenn es natürlich noch so vieles zu lernen und zu erfahren gibt.
Aber ich denke, den Anspruch auf Vollständigkeit kann solch eine Weiterbildung auch gar nicht erfüllen. Vielmehr einen Rundumschlag bieten und die Tools vermitteln, um selber weiter auf die Reise zu gehen. Und das ist gelungen. Mir persönlich gefiel die Mischung der Themen sehr gut, ebenso die unterschiedliche Herangehensweise der Dozent:innen – mal in Vorlesungen einen groben Überblick zu erhalten, mal ins Detail zu gehen. Das vermittelte zudem einen guten Einblick in die wissenschaftliche Arbeitsweise als solche.
Besonders gut hat mir neben den Inhalten auch die Tatsache gefallen, dass zu spüren war, mit wie viel Herzblut die Dozenten bei der Sache sind und man davon regelrecht mitgerissen wurde.
Da man um Sanskrit wohl kaum herum kommt, wenn man der Yogaphilosophie und ihrer einzelnen Aspekte wirklich auf die Schliche kommen will, fand ich den großen Stellenwert des Sanskrit in den Seminaren sehr gut, auch wenn das für einige der Teilnehmenden eine große Herausforderung war.
Ich finde, das ist die große Stärke und das große Alleinstellungsmerkmal des Kurses. Sich auf Uni-Niveau derart mit Originaltexten befassen zu können (wenn auch in verknappter Form), auch wenn man keine Zeit hat, neben dem Job ein komplettes Studium zu absolvieren, das hat mich absolut begeistert. Wo gibt es sonst schon diese Möglichkeit? Und da die Weiterbildung im Rahmen der Uni stattfindet, hatte ich mir auch so etwas erhofft – so geht es sicher auch anderen. Ich kann aus meiner Warte also nur empfehlen, die ursprüngliche Fahrtrichtung weiter beizubehalten und die vermittelten Inhalte künftig nicht unnötig abzuflachen.
Große Kritikpunkte habe ich eigentlich gar nicht. Natürlich hätte man noch viel mehr Themen ansprechen und evtl. in einigen Gebieten noch eher auf den groben Überblick zur Eindordnung eingehen können, wenn man mehr Zeit hätte. Aber in diesem Zeitrahmen wurde meines Erachtens schon enorm viel herausgeholt mit der bunten Mischung.
Also ein großes Lob und ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für das Engagement, das vermittelte Wissen, die Hilfsbereitschaft und die vielen neu geöffneten Türen. Für mich steht nach dem Kurs fest: Ich will mehr! ;) Mehr Input aus dem Bereich der Yogastudies und mehr solcherart intensives Textstudium. Wie, wo und wann, weiß ich noch nicht, aber mich hat das Ganze gepackt und meine Neugier befeuert."
Nina Ernst, Journalistin