Dolmetschen und Übersetzen an Gerichten und Behörden
Berufsbegleitende Weiterbildung zur Gerichtsdolmetscherin / zum Gerichtsdolmetscher
- Einführung in das deutsche Rechtssystem und Behördenwesen für angehende juristische Dolmetscher/Übersetzer
- Vermittlung von gerichts- und behördenrelevanten Dolmetsch- und Übersetzungstechniken
- Qualifizierung für bereits tätige Dolmetscherinnen/Übersetzerinnen bzw. Dolmetscher/Übersetzer und Hochschulabsolventen mit hoher Sprachkompetenz
- berufsbegleitend
- Präsenz und Selbststudium, derzeit komplett auf Online-Lehre umgestellt
- Veranstaltungszeitraum: September 2021 bis August 2022
- Zeitaufwand: Insgesamt 420 Stunden; 10 Wochenendseminare und Selbststudienzeit
- Voraussetzungen: Hochschulstudium o. vgl. Kenntnisse, Nachweis der Sprachkompetenz Deutsch und Arbeitssprache (C2)
- Universitätszertifikat mit 14 ECTS-Leistungspunkten
- Bewerbungsschluss: 15. Mai 2021
Inhalte
Die Weiterbildung führt in rechtliche und behördliche Verfahren und Gebiete ein, in denen Dolmetscher/-innen und Übersetzer/-innen tätig sind und vermittelt gerichts- und behördenrelevante Dolmetsch- und Übersetzungstechniken.
1. Juristische Schwerpunkte:
- Institutionen der Rechtspflege
- Einführung in folgende Rechtsgebiete:
- Straf- und Strafprozessrecht
- Zivil- und Zivilprozessrecht
- Verwaltungsrecht
- Gesellschaftsrecht
- Familienrecht
- Polizeiarbeit; Gutachtertätigkeit
- Standes- und Notariatswesen
2. Vermittlung und Training von Dolmetsch- und Übersetzungstechniken:
- Berufsethos, Gerichtskommunikation
- Terminologiearbeit
- Vom-Blatt-Übersetzen
- Dialogdolmetschen
- Konsekutivdolmetschen mit Notizen
- Simultan-/Flüsterdolmetschen
- Urkunden übersetzen
Studien- und Prüfungsordnung
- Neufassung der Ordnung für das weiterbildende Studium „Dolmetschen und Übersetzen an Gerichten und Behörden" (PDF) an der Universität Hamburg vom 18. Dezember 2008
- Änderung der Neufassung der Ordnung für das weiterbildende Studium „Dolmetschen und Übersetzen an Gerichten und Behörden" (PDF) an der Universität Hamburg vom 8. Juli 2010
- Berichtigung der Änderung vom 7. September 2010 (PDF)
- Zweite Änderung der Neufassung der Ordnung für das weiterbildende Studium „Dolmetschen und Übersetzen an Gerichten und Behörden" (PDF) an der Universität Hamburg vom 19. April 2012
Lehrende
Referentinnen und Referenten
Dolmetscher/-innen und Sprachsachverständige aus der Universität Hamburg und anderen Hochschulen, Richter/-innen von Hamburger Gerichten sowie Praktiker/-innen aus Behörden, Polizei, Notariat.
Wissenschaftliche Leitung
- Prof. em. Dr. Christiane-Jacqueline Driesen, Hochschule Magdeburg-Stendal
Seminarleitung
- Prof. em. Dr. Christiane-Jacqueline Driesen, Hochschule Magdeburg-Stendal
- Werner Rühl, Vorsitzender Richter, Landesarbeitsgericht Hamburg
Abschluss
Universitätszertifikat
Absolventinnen und Absolventen erhalten nach bestandener Prüfung (Zulassungsbedingungen: mind. 80 % Anwesenheit, Leistungsnachweise) das Universitätszertifikat mit detaillierten Angaben zu Ziel, Inhalt, Umfang und den erbrachten Leistungen. Es werden 14 Leistungspunkte (European Credit Transfer System, ECTS) vergeben.
Anerkennung der Prüfung
Die Ausgestaltung der Prüfung basiert auf den Vorgaben des Hamburgischen Eignungsfeststellungsverfahrens (§§ 6, 7 HmbDolmVO). Sie ist von der Innenbehörde der FH Hamburg als gleichwertig anerkannt (HmbGVBl. Nr.44/55, 12/2007 und 12/2009). Nach bestandener Prüfung und Erfüllung weiterer formaler Voraussetzungen kann ein Antrag auf Vereidigung bei der Innenbehörde gestellt werden.
Berufsperspektive
Der Bedarf an Übersetzerinnen und Übersetzern und Dolmetscherinnen und Dolmetschern an Gerichten und Behörden steigt spürbar durch Globalisierung und Internationalisierung. Diese anspruchsvolle Tätigkeit erfordert neben hervorragenden Sprachkenntnissen sicheres juristisches Know-how und Erfahrung in den verschiedenen Dolmetschtechniken. Darüber hinaus müssen Gerichtsdolmetscher/-innen ihre Rolle als neutrale, verschwiegene interkulturelle Vermittler reflektieren – und so den der Gerichtssprache nicht mächtigen Fremden in die Lage des Einheimischen versetzen.
Zielgruppe und Teilnahmevoraussetzungen
Zielgruppe
Zielgruppe der berufsbegleitenden Weiterbildung sind Hochschulabsolventinnen und -absolventen bevorzugt aus dem Bereich Dolmetschen, Übersetzen, Sprachwissenschaften und Rechtswissenschaften, die eine nachweisbar hohe Sprachkompetenz besitzen. Außerdem Bewerberinnen und Bewerber mit vergleichbaren Kenntnissen und Fähigkeiten und der entsprechenden mehrjährigen Berufserfahrung im Bereich Dolmetschen und Übersetzen.
Teilnahmevoraussetzungen
- Hochschulabschluss (Magister/Master/Diplom)
- einschlägige praktische Erfahrung
- vergleichbare Kenntnisse und Fähigkeiten bei Bewerbern ohne Hochschulabschluss
und
- Nachweis der erforderlichen Sprachkompetenz in der gewünschten Arbeitssprache, vergleichbar dem Level 6 (ehemals C2) des Europäischen Qualifikationsrahmens für lebenslanges Lernen (EFQ). Deutsche Muttersprachler/-innen erbringen diesen Nachweis in der Arbeitssprache, nichtdeutsche Muttersprachler/-innen in der deutschen Sprache. Der Nachweis kann durch ein sprachwissenschaftliches oder Übersetzerstudium oder vergleichbaren Spracherwerb erfolgen
und
- Bestehen des Aufnahmetests
Aufnahmetest
Es findet ein schriftlicher allgemeinsprachlicher Aufnahmetest statt. Es werden nur Bewerber/-innen zum Test eingeladen, die die o. g. Teilnahmevoraussetzungen erfüllen und deren gewünschte Arbeitssprache ausgewählt wurde.
Der Test beinhaltet die handschriftliche Übersetzung eines allgemeinsprachlichen Textes von 25–30 Normzeilen innerhalb von 120 Minuten ohne Hilfsmittel. Die Übersetzung erfolgt von der Mutter- oder Kultursprache in die Arbeitssprache.
Auswahl der Sprachen
Qualifizierte Interessenten können sich mit jeder Sprache bewerben. Die Auswahl der Sprachen erfolgt anhand der Bewerbungen nach Bewerbungsschluss durch eine Auswahlkommission. Es stehen insgesamt 26 Plätze zur Verfügung, verteilt auf max. 6-8 Sprachen. Es können auch gemischte Gruppen mit Einzelsprachen gebildet werden. Die max. 5 Plätze pro Sprache werden nach Rangfolge der Testergebnisse vergeben.
Termine
Termine 2021
Die Seminartermine für den virtuell stattfindenden Kurs 2021 befinden sich zurzeit in Planung.
Veranstaltungszeitraum: September 2021 bis August 2022
Monatliche Präsenzseminare: jeweils freitags 17:00–21:00 Uhr, samstags 09:30–17:00 Uhr
Alle Präsenztermine finden 2021 online statt!
Veranstaltungsort
Universität Hamburg
Zentrum für Weiterbildung (ZFW)
Schlüterstr. 51, 20146 Hamburg
Terminplan Dolmetschen und Übersetzen an Gerichten und Behörden 2021
(folgt!)
Zeitaufwand und Kosten
Zeitaufwand
- Dauer 12 Monate, berufsbegleitend
- Präsenzzeit: ca. 115 Std., 10 Wochenendseminare zzgl. Prüfungen; derzeit komplett auf Online-Lehre umgestellt
- überwiegend Doppeldozentur
- ab dem 4. Wochenendseminar Arbeit in Kleingruppen (nach Sprachen)
- Selbststudienzeit: mind. 300 Std. insgesamt, ca. 8 Std. pro Woche
- 420 Std. insgesamt
- Arbeit mit der Online-Lernplattform OpenOLAT
Die Selbststudienzeit und studienbegleitende Leistungsnachweise sind verbindliche Bestandteile des Studiums.
Kosten
- 3.950 Euro (Stand 2020, zzgl. schriftliche und mündliche Abschlussprüfungen, Änderungen vorbehalten)
- schriftliche Abschlussprüfung: 345 Euro
- mündliche Abschlussprüfung: 395 Euro
- Die Teilnahme am Aufnahmetest kostet 125 Euro
Es besteht die Möglichkeit zur Ratenzahlung (vor Kursbeginn und Rechnungsstellung).
Finanzielle Fördermöglichkeiten
Bitte beachten Sie, dass das Zentrum für Weiterbildung nicht nach AZWV (Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung) zertifiziert ist. Eine finanzielle Förderung durch die Agentur für Arbeit erfolgt daher formal erstmal nicht; mögliche Einzelfallentscheidungen klären Sie bitte mit Ihrer/Ihrem Sachbearbeiter/in der Agentur für Arbeit.
Beratung und Bewerbung
Beratung zur Weiterbildung
Daniela Krückel berät Sie gerne zu allen Fragen rund um die Weiterbildung. Bitte vereinbaren Sie für eine persönliche Beratung telefonisch oder per E-Mail einen Termin.
Tel.: +49 40 42838-9710
E-Mail: daniela.krueckel"AT"uni-hamburg.de
Bewerbung
Bitte schicken Sie uns Ihre Bewerbung (vorzugsweise per Mail als PDF) mit folgenden Unterlagen:
- Motivationsschreiben mit Angabe der Arbeitssprache und der Muttersprache
- Tabellarischer Lebenslauf
- Kopie/n von Studienabschlusszeugnissen und/oder von Berufsabschlüssen
- Nachweis über den qualifizierten Spracherwerb in der Arbeitssprache
- falls vorhanden: Nachweis über einschlägige berufliche Qualifikationen
Bewerbungsschluss: 15. Mai 2021 (Kursstart im September 2021)
Informationsmaterial
Flyer Dolmetschen an Gerichten und Behörden (PDF zum Druck)
Die Druckversion des Flyers ist nicht barrierefrei. Den Inhalt dieses Flyers finden Sie barrierefrei auf dieser Seite!