Die Perspektive ‒ Wahrnehmung und Wertung
Dr. Lutz Flörke
- Veranstaltungsart: Seminar
- Veranstaltungsnr.: 01.032
- Termin: Di 14 bis 16 Uhr
- Zeitraum: 02.04., 09.04., 16.04., 23.04., 30.04., 07.05., 14.05.2024
- Veranstaltungsort: Digital – AGORA/ Zoom
Teilnehmerbegrenzung: 25
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen
"In Erzählungen werden (…) typischerweise keine "neutralen" Ereignisbeschreibungen gewählt, sondern solche, aus denen ersichtlich wird, aus welchem Grund die Ereignisse für jemanden besonders wichtig sind." (Köppe/ Kind).
Im Unterschied zu Bericht oder Reportage steht in einem fiktionalen Text nicht der Gegenstand im Vordergrund, sondern die erzählerische Perspektive. Mit Perspektive ist nicht einfach der Standpunkt einer Person bezeichnet, von der aus Ereignisse erzählt werden. Sondern es geht dabei um Wahrnehmungen und Wertungen, die den Gegenstand erst in Erscheinung treten lassen. Für uns interessant: Was verraten uns Sprechweise und Vokabular über den Erzählstandpunkt? Liegt er innerhalb einer Person, außerhalb oder gibt er sich "allwissend"? An wen richtet sich die Erzählung? Wie wird unser Interesse gelenkt? Angeregt durch die im Text gebotenen Perspektive entscheiden die Leser*Innen, ob und wie weit sie sich auf Figuren, Ereignisse, Beurteilungen einlassen. In der Regel befassen wir uns ja am liebsten mit Romanen oder Erzählungen, die unseren eignen Werten bzw. denen unserer Gruppe, Schicht, Klasse nahestehen.
Kurz: es geht beim Lesen immer auch um soziale Positionen und Haltungen. Ziel einer bewussten Lektüre sollte es daher sein, zu reflektieren, wie epische Werke unseren kommunikativen Horizont öffnen.
Wichtige Hinweise zum Zusatzprogramm
- Veranstaltungen des Zusatzprogramms werden direkt vom Zentrum für Weiterbildung (ZFW) organisiert.
- Diese Veranstaltungen sind nicht in STiNE eingepflegt.
- Aktuelle Programmänderungen finden Sie auf der Seite Programmänderungen.