Was meint "Inklusiver Arbeitsmarkt"?
Beiträge zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der (Erwerbs-)Arbeitsgesellschaft
Vor über 30 Jahren veröffentlichte Udo Sierck das Buch "Arbeit ist die beste Medizin, Zur Geschichte der Rehabilitationspolitik", das gängige Vorstellungen einer spezifisch bundesdeutschen Rehabilitationspolitik infrage stellte. Das Buch brach mit traditionellen Vorstellungen von 'deutscher Arbeit' aus der Vergangenheit, die während der NS-Zeit in Praxen der Vernichtung durch Arbeit in den Konzentrationslagern gipfelte.
Seit mittlerweile 14 Jahren ist in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Kraft. In ihr verpflichten sich die teilnehmenden Staaten gemäß § 27 UN-BRK zur Schaffung eines "Inklusiven Arbeitsmarkts". Dennoch gibt es nach einer Meldung vom 27.06.23 des Deutschen Instituts für Menschenrechte Grund zur Besorgnis. Der Zugang zu einem offenen Arbeitsmarkt und die Überführung in reguläre Beschäftigungsverhältnisse stellen nach wie vor die größten Herausforderungen für von Behinderung betroffene Menschen dar. Es wird darauf hingewiesen, dass der "Artikel 27 bisher nicht umgesetzt [wurde]".
Die Ringveranstaltung lädt dazu ein, die Bedeutung eines "Inklusiven Arbeitsmarkts" aus einer erweiterten, menschenrechtlichen Perspektive retrospektiv und prospektiv zu hinterfragen. Dabei steht die UN-BRK als Leitlinie im Fokus. Es werden Fragen zur Definition eines "Inklusiven Arbeitsmarkts" gestellt und historisch gewachsene Vorstellungen von Arbeit beleuchtet. Die Veranstaltung betrachtet unterschiedliche Sichtweisen und Wertungen von Arbeit in unserer Gesellschaft sowie ein spezifisch deutsches Verständnis von Arbeit. Auch die zukünftige Entwicklung der Arbeitswelt und damit verbundene Herausforderungen werden diskutiert, um zukunftsfähige Arbeitsmodelle zu gestalten, die über rein wirtschaftliche Interessen hinausgehen. Bietet die UN-BRK gar die Chance, den alten Traum eines menschenrechtlich begründeten Anspruchs auf gute, sinnstiftende und existenzsichernde 'Arbeit für Alle' zu verwirklichen?
Die Ringveranstaltung lädt dazu ein, die Bedeutung eines "Inklusiven Arbeitsmarkts" aus einer erweiterten, menschenrechtlichen Perspektive retrospektiv und prospektiv zu hinterfragen. Dabei steht die UN-BRK als Leitlinie im Fokus. Es werden Fragen zur Definition eines "Inklusiven Arbeitsmarkts" gestellt und historisch gewachsene Vorstellungen von Arbeit beleuchtet. Die Veranstaltung betrachtet unterschiedliche Sichtweisen und Wertungen von Arbeit in unserer Gesellschaft sowie ein spezifisch deutsches Verständnis von Arbeit. Auch die zukünftige Entwicklung der Arbeitswelt und damit verbundene Herausforderungen werden diskutiert, um zukunftsfähige Arbeitsmodelle zu gestalten, die über rein wirtschaftliche Interessen hinausgehen. Bietet die UN-BRK gar die Chance, den alten Traum eines menschenrechtlich begründeten Anspruchs auf gute, sinnstiftende und existenzsichernde 'Arbeit für Alle' zu verwirklichen?
Die einzelnen Termine finden digital als Zoom-Webinar statt und werden von Schrift- und DGS-Dolmetscher*innen gedolmetscht.
dienstags 18:30 – 20:00 Uhr, digital / Zoom
Bitte melden Sie sich direkt beim Veranstalter an, damit Ihnen die Zoom-Zugangsdaten zugeschickt werden können: https://www.zedis-hamburg.de
Einzeltermine
24.10.2023
Einführungsvortrag ZeDiS
Jürgen Homann, Zentrum für Disability Studies und Teilhabeforschung (ZeDiSplus), Evg. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Rauhes Haus
07.11.2023
Das Absurde hat einen Superlativ: 'Werkstätten' und inklusiver Arbeitsmarkt
Ulrich F. Scheibner, ehem. Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der "Werkstätten", ehrenamtl. Seniorberater im Sozialsektor, Winsen a.d. Aller
Das Absurde hat einen Superlativ: 'Werkstätten' und inklusiver Arbeitsmarkt
Ulrich F. Scheibner, ehem. Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der "Werkstätten", ehrenamtl. Seniorberater im Sozialsektor, Winsen a.d. Aller
14.11.2023
Erwerbsarbeit der Zukunft: Inklusion durch Künstliche Intelligenz?
Dr. Kathrin Ganz, Marghertia-von-Brentano-Zentrum, Freie Universität Berlin
Dr. Kathrin Ganz, Marghertia-von-Brentano-Zentrum, Freie Universität Berlin
21.11.2023
Der Arbeitsmarkt der Zukunft braucht uns alle. Wie kommen wir endlich von der Theorie in die Praxis eines inklusiven Arbeitsmarktes?
Olga Fritzsche, Bürgerschaftsabgeordnete für DIE LINKE und Fachsprecherin der Fraktion für Arbeit und Wirtschaft, Hamburg
Olga Fritzsche, Bürgerschaftsabgeordnete für DIE LINKE und Fachsprecherin der Fraktion für Arbeit und Wirtschaft, Hamburg
05.12.2023
‚Deutsche Arbeit‘. Antisemitische und (kolonial-)rassistische Dynamiken der In- und Exklusion
Dr. Felix Axster, Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin /Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ)
‚Deutsche Arbeit‘. Antisemitische und (kolonial-)rassistische Dynamiken der In- und Exklusion
Dr. Felix Axster, Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin /Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ)
12.12.2023
Behinderte Leistung? Arbeit und das "sozialistische Leistungsprinzip in der DDR
Bertold Scharf, M.A., Institut für digitale Teilhabe, Hochschule Bremen
19.12.2023
Revolution oder Reformation – Wie hin zu einem inklusiven Arbeitsmarkt
Linus Görg, Sprecher für Pflege, Inklusion und Gesundheitsförderung, GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg
09.01.2024
Inklusiver Arbeitsmarkt der Zukunft: Utopie oder Dystopie?
Dr. Irmhild Rogalla, Institut für Digitale Teilhabe, Hochschule Bremen
Behinderte Leistung? Arbeit und das "sozialistische Leistungsprinzip in der DDR
Bertold Scharf, M.A., Institut für digitale Teilhabe, Hochschule Bremen
19.12.2023
Revolution oder Reformation – Wie hin zu einem inklusiven Arbeitsmarkt
Linus Görg, Sprecher für Pflege, Inklusion und Gesundheitsförderung, GRÜNE Bürgerschaftsfraktion Hamburg
09.01.2024
Inklusiver Arbeitsmarkt der Zukunft: Utopie oder Dystopie?
Dr. Irmhild Rogalla, Institut für Digitale Teilhabe, Hochschule Bremen
16.01.2024 - Achtung: Referentenwechsel
Lesung und Diskussion zum Reportage-Roman "Zündeln an den Strukturen" über die Situation behinderter Menschen in Werkstätten
Christiane Galle, wiss. Referentin für Inklusive Kirche im Kirchenamt der EKD, Geschäftsführerin EKD-Beirat Inklusive Kirche, Leiterin der EKD-Fachforen „Inklusive Kirche gestalten“
Ottmar Miles-Paul, freier Publizist und Redakteur von kobinet-Nachrichten / Sabine Lohner, Dokumentarin beim Hessischen Rundfunk
Lesung und Diskussion zum Reportage-Roman "Zündeln an den Strukturen" über die Situation behinderter Menschen in Werkstätten
Christiane Galle, wiss. Referentin für Inklusive Kirche im Kirchenamt der EKD, Geschäftsführerin EKD-Beirat Inklusive Kirche, Leiterin der EKD-Fachforen „Inklusive Kirche gestalten“
Ottmar Miles-Paul, freier Publizist und Redakteur von kobinet-Nachrichten / Sabine Lohner, Dokumentarin beim Hessischen Rundfunk
23.01.2024
Schattenbericht Hamburg – Entwicklung von Utopien für einen inklusiven Arbeitsmarkt durch partizipative Zukunftswerkstätten
Frithjof Esch, Projektkoordinator "Schattenbericht Hamburg" / Prof. Dr. Siegfried Saerberg, Professur für Disability Studies, ZeDiS, Evangelische Hochschule Hamburg
Schattenbericht Hamburg – Entwicklung von Utopien für einen inklusiven Arbeitsmarkt durch partizipative Zukunftswerkstätten
Frithjof Esch, Projektkoordinator "Schattenbericht Hamburg" / Prof. Dr. Siegfried Saerberg, Professur für Disability Studies, ZeDiS, Evangelische Hochschule Hamburg
30.01.2024
Ressourcen für einen inklusiven Arbeitsmarkt im Wandel der Dispositive des Erwerbslebens. Ein Beitrag aus einer katholisch-theologischen Perspektive
Dr. Andree Burke, Pastorale Dienststelle, Abteilungsleitung, Erzbistum Hamburg
Ressourcen für einen inklusiven Arbeitsmarkt im Wandel der Dispositive des Erwerbslebens. Ein Beitrag aus einer katholisch-theologischen Perspektive
Dr. Andree Burke, Pastorale Dienststelle, Abteilungsleitung, Erzbistum Hamburg
Koordination
Prof. Dr. Daniela Rastetter, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Personal und Gender, Universität Hamburg / Zentrum für Disability Studies und Teilhabeforschung (ZeDiSplus), Evg. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Rauhes Haus
Prof. Dr. Daniela Rastetter, Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Personal und Gender, Universität Hamburg / Zentrum für Disability Studies und Teilhabeforschung (ZeDiSplus), Evg. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie, Rauhes Haus