Künstliche Intelligenz zwischen Handlungsmacht und gesellschaftlichen Gestaltungsbedarfen
Informatik und Sozial-/Kulturwissenschaft im Gespräch
Weit über die derzeit prominent diskutierte generative KI Chat-GPT hinaus, finden Technologien der Künstlichen Intelligenz Einsatz in diversen Gesellschaftsbereichen und treten zunehmend als Akteur*innen mit Handlungsmacht in Erscheinung. Der zugrundeliegende Prozess einer zunehmenden Algorithmisierung menschlicher Lebenspraktiken und feingranularer Interaktion zwischen Menschen und Informatik-Artefakten ist mitnichten neu; die Geschichte der Künstlichen Intelligenz reicht bis in den 1960er Jahre zurück und hat seitdem immer wieder für weitreichende Prognosen hinsichtlich ihrer zukünftigen Wirkmächtigkeit gesorgt und damit immer auch Ängste vor einer Entmenschlichung vieler Lebensbereiche durch Automatisierung, Überwachung, Kontrollverlust etc. durch die Technologieprovoziert. Aktuell sind es vor allem die datengetriebenen Anwendungen des maschinellen Lernens (spezieller des Deep Learning), die in nahezu allen Lebensbereichen von der Verwaltung über Finanzdienstleistungen, im Bildungssektor bis zu Medizin und Gesundheit zumindest prototypisch eingesetzt werden. Sichtbar geworden sind dabei rechtliche und ethische Herausforderungen, sowie umfassende gesellschaftliche Gestaltungsbedarfe in Bezug auf Datenhoheit, Transparenz, Erklärbarkeit, Nachvollziehbarkeit und Verantwortlichkeit. Einige Anforderungen sind in die Regulierung durch den 2023 verabschiedeten EU-AI-Act gemündet, in dem der Umgang mit KI-Anwendungen unterschiedlicher Risikostufen erstmals grundlegend europaweit geregelt werden soll.
Darstellungen der KI in den Medien aber auch in der Politik und Wissenschaftsförderung oszillieren zwischen Schrecken, Verheißung und Notwendigkeit, vielfach ohne dass ein hinreichendes informatisches Grundverständnis besteht und informierte Entscheidungen oder Umgangsweisen mit KI-Technologien ermöglicht. Neuere Projekte zwischen Forschung und Wissenschaftskommunikation, wie etwa das "KI-Observatorium", setzen deswegen auf Wissensvermittlung und -austausch.
Das Kolloquium folgt einem ähnlichen Anliegen, das Wissen über KI-Technologien zu erweitern und dabei ein besseres Verständnis davon zu entwickeln, wie sich Handlungsmacht und -möglichkeiten durch die KI neu gestalten. Indem es interdisziplinäre Gespräche zwischen Kulturwissenschaftler*innen und Informatiker*innen initiiert, werden in kurzen Vorträgen historische und theoretische Grundlagen, sowie ausgewählte Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz vorgestellt und diskutiert. Anhand von Praxisbeispielen von KI in Anwendung und Entwicklung werden KI Technologie verständlich und für die Analyse greifbar. Das hauptsächliche Ziel des Kolloquiums besteht in beiden Disziplinen darin, die jeweils andersartige Herangehensweise kennen und verstehen zu lernen.
Darstellungen der KI in den Medien aber auch in der Politik und Wissenschaftsförderung oszillieren zwischen Schrecken, Verheißung und Notwendigkeit, vielfach ohne dass ein hinreichendes informatisches Grundverständnis besteht und informierte Entscheidungen oder Umgangsweisen mit KI-Technologien ermöglicht. Neuere Projekte zwischen Forschung und Wissenschaftskommunikation, wie etwa das "KI-Observatorium", setzen deswegen auf Wissensvermittlung und -austausch.
Das Kolloquium folgt einem ähnlichen Anliegen, das Wissen über KI-Technologien zu erweitern und dabei ein besseres Verständnis davon zu entwickeln, wie sich Handlungsmacht und -möglichkeiten durch die KI neu gestalten. Indem es interdisziplinäre Gespräche zwischen Kulturwissenschaftler*innen und Informatiker*innen initiiert, werden in kurzen Vorträgen historische und theoretische Grundlagen, sowie ausgewählte Anwendungsbereiche der Künstlichen Intelligenz vorgestellt und diskutiert. Anhand von Praxisbeispielen von KI in Anwendung und Entwicklung werden KI Technologie verständlich und für die Analyse greifbar. Das hauptsächliche Ziel des Kolloquiums besteht in beiden Disziplinen darin, die jeweils andersartige Herangehensweise kennen und verstehen zu lernen.
mittwochs, 14:15 – 15:45 Uhr,
Achtung Raumänderung: Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel West
Einzeltermine
03.04.2024
Einführung: Künstliche Intelligenz zwischen Handlungsmacht und gesellschaftlichem Gestaltungsbedarfen – Informatik und Empirische Kulturwissenschaft im Gespräch
Dr. Susanne Draheim, Department Informatik, HAW Hamburg / Prof. Dr. Gertraud Koch, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie, Universität Hamburg / Prof. Dr. Kai von Luck, Department Informatik, HAW Hamburg
Einführung: Künstliche Intelligenz zwischen Handlungsmacht und gesellschaftlichem Gestaltungsbedarfen – Informatik und Empirische Kulturwissenschaft im Gespräch
Dr. Susanne Draheim, Department Informatik, HAW Hamburg / Prof. Dr. Gertraud Koch, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie, Universität Hamburg / Prof. Dr. Kai von Luck, Department Informatik, HAW Hamburg
17.04.2024
Maschinen, Computer, künstliche Intelligenzen: Was kommt auf uns zu?
Prof. Dr. Ipke Wachsmuth, Universität Bielefeld / Prof. Dr. Tim Tiedemann, Department Informatik, HAW Hamburg
08.05.2024 – Raumänderung: Raum 221
Mit großen Sprachmodellen auf dem Weg zu allgemeiner künstlicher Intelligenz?
Dr. Gregor Wiedemann, Heinz-Bredow-Institut Hamburg
15.05.2024 – Raumänderung: Raum 120
Potentiale großer Sprachmodelle
Potentiale großer Sprachmodelle
Fredrik Vogt, HAW Hamburg / Hans Ole Hatzel, Language Technology Group, Universität Hamburg
29.05.2024
Social-Media-Analyse an der Schnittstelle von Ethnografie und KI-Klassifikation: Eine experimentelle Annäherung an Bilderfeeds mit Hilfe ethnografisch informierter Datensätze
Prof. Dr. Christoph Bareither / Ann-Marie Wohlfarth, beide Europäische Ethnologie mit dem Schwerpunkt Medienanthropologie, Universität Tübingen
Social-Media-Analyse an der Schnittstelle von Ethnografie und KI-Klassifikation: Eine experimentelle Annäherung an Bilderfeeds mit Hilfe ethnografisch informierter Datensätze
Prof. Dr. Christoph Bareither / Ann-Marie Wohlfarth, beide Europäische Ethnologie mit dem Schwerpunkt Medienanthropologie, Universität Tübingen
05.06.2024
Affective Computing: Mimic Interpretation in Human-Computer-Interaction
Prof. Dr. Larissa Putzar, HAW Hamburg
Affective Computing: Mimic Interpretation in Human-Computer-Interaction
Prof. Dr. Larissa Putzar, HAW Hamburg
19.06.2024
Das Problem des Nichtwissens in der KI (Bilderkennung)
Juri Zach, Hamburg
26.06.2024
Omnipräsente Überwachung durch KI
Matthias Marx, Chaos Computer Club, Hamburg
Omnipräsente Überwachung durch KI
Matthias Marx, Chaos Computer Club, Hamburg
03.07.2024
Werkstattbericht zur Rolle der Forschungsethik in der KI-Entwicklung
Dr. Susanne Draheim, Department Informatik, HAW Hamburg
Dr. Susanne Draheim, Department Informatik, HAW Hamburg
10.07.2024
50 Jahre KI – Was lässt sich für die Zukunft lernen?
Prof. Dr. Kai von Luck / Dr. Susanne Draheim, beide Department Informatik, HAW Hamburg / Prof. Dr. Gertraud Koch, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie, Universität Hamburg
50 Jahre KI – Was lässt sich für die Zukunft lernen?
Prof. Dr. Kai von Luck / Dr. Susanne Draheim, beide Department Informatik, HAW Hamburg / Prof. Dr. Gertraud Koch, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie, Universität Hamburg
Koordination
Dr. Susanne Draheim, Department Informatik, HAW Hamburg / Prof. Dr. Gertraud Koch, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie, Universität Hamburg / Prof. Dr. Kai von Luck, Department Informatik, HAW Hamburg
Dr. Susanne Draheim, Department Informatik, HAW Hamburg / Prof. Dr. Gertraud Koch, Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie, Universität Hamburg / Prof. Dr. Kai von Luck, Department Informatik, HAW Hamburg