15. Mai 2024, 18:00 Uhr
Foto: Janina Kriszio
Der Vortrag soll die historische Entwicklung der Sozialstruktur und Herkunft von "Anatomieleichen" sowie deren Ablieferung an Universitäten aufzeigen. Anhand verschiedener Beispiele deutscher Universitäten ab dem 18. Jahrhundert, mit Fokus auf die Geschichte der Universität Erlangen, wird die Praxis, bestimmte stigmatisierte soziale Gruppen als Leichen zu nutzen, in ihrem Wandel hin zu einer freiwilligen Körperspende beschrieben. Es soll gezeigt werden, wie die Anatomie von politischen und gesellschaftlichen Verhältnissen beeinflusst wurde. Dazu sollen die Perspektiven von Bürger:innen denjenigen der Mediziner:innen und Anatom:innen gegenübergestellt werden, um einen möglichst breiten, differenzierten Blick zu erhalten und diesen zu diskutieren.
Tim Simon Goldmann studiert seit 2019 Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und arbeitet seit Anfang 2020 in Kooperation zwischen den Instituten für Anatomie sowie Geschichte und Ethik der Medizin an der Inventarisierung und Erforschung der Anatomischen Sammlungsbestände und der Geschichte der Anatomie in Erlangen. Er arbeitet in der Arbeitsgruppe "Humanpräparate aus der Zeit des Nationalsozialismus an der Medizinischen Fakultät der FAU Erlangen-Nürnberg und dem Universitätsklinikum Erlangen". Seitdem schreibt er auch an seiner Dissertation zum Thema "Geschichte und Provenienzen der Feten in der Erlanger Anatomischen Sammlung".
mittwochs 18:00 – 19:30 Uhr, Medizinhistorisches Museum Hamburg, Fritz-Schumacher-Haus (N30), Martinistr. 52, Hörsaal