7. Mai 2025, 18:15 Uhr

Foto: Norbert Fischer
Der deutsche Wald ist mehr als die Summe seiner Bäume, mehr als ein Ökosystem: Er ist eine Sehnsuchtslandschaft, verbunden mit bis heute mächtigen Narrativen. Waldbilder sind Weltbilder:
Von Schönheit und Schrecken erzählen die Geschichten, die den Wald als kulturgeschichtlichen Sammelort wirken lassen, insbesondere seit der Romantik. Damals entwarfen Literaten und Künstler eine Gegenlandschaft zu ihrem Leben in der Stadt, das zunehmend von der Industrialisierung geprägt war. Zunehmend nationalpatriotisch aufgeladen wurde der Wald im 19. Jahrhundert, als die „Hermannsschlacht“ als Gründungsmythos der Deutschen konstruiert wurde.
In Paragraph 14, Absatz 1 des Bundeswaldgesetzes heißt es: „Das Betreten des Waldes zum Zwecke der Erholung ist gestattet.“ Der oft stadtnahe Erholungswald spielt heute eine immer größere Rolle, zumal seit Peter Wohllebens „Das geheime Leben der Bäume“ und dem pandemiebedingten Drang in die Landschaften. Genau diese Aufmerksamkeit für die immateriellen Werte führt zu Konflikten, weil der Wirtschaftswald mit rund einer Million Beschäftigen und knapp 200 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr immer mehr unter Druck gerät.
Interdisziplinäre Perspektiven auf Landschaften und Ökologie
In sechs fesselnden Vorträgen aus verschiedenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen laden wir Sie ein, die vielschichtigen Facetten unserer natürlichen Umwelt neu zu entdecken. Vom karibischen Paradiesstrand bis zum deutschen Wald, von juristischen Grundsatzfragen bis zu Geistergeschichten, von Fischern bis zu Fliegenpilzen – unsere Referent:innen entfalten ein kaleidoskopisches Bild der Beziehungen zwischen Mensch und Natur im Wandel. Begleiten Sie uns auf dieser Entdeckungsreise zwischen Faszination und Existenzkrisen!
mittwochs 18:15 – 19:45 Uhr, Achtung Raumwechsel: Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Raum 221