Künstlerinnen der 50er Jahre
Dr. Annegret Friedrich
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Veranstaltungsart: Vortragsreihe
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Veranstaltungsnr.: 01.019
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Termin: Do 17:00 bis 18:30 Uhr
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Veranstaltungstage: 07.11., 14.11., 21.11., 28.11., 05.12.202
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Veranstaltungsort: digital ‒ AGORA / Zoom
Im Unterschied zur Aufbruchsstimmung der 20er Jahre erscheint die Nachkriegszeit der 50er Jahre eher als eine „bleierne Zeit“, insbesondere was die Entfaltungsmöglichkeiten von Künstlerinnen und deren Würdigung im Kunstbetrieb betrifft. Im Westen hat die in den Medien propagierte Ideologie der amerikanischen Vorstadthausfrau entscheidend dazu beigetragen, berufliche und emanzipatorische Bestrebungen zu desavouieren. Patriarchale Künstlermythen haben Virilität und künstlerische Potenz miteinander verquickt, wofür die dezidierte Heldenverehrung eines Pablo Picasso oder Jackson Pollock exemplarisch stehen mag. Es sollte noch einige Zeit dauern, bis Simone de Beauvoirs "Man wird nicht als Frau geboren, man wird dazu gemacht" von 1954 Früchte tragen sollte.
So sind es allesamt "Ausnahmefrauen", die allen Widrigkeiten zum Trotz Erstaunliches geleistet haben. In der Vortragsreihe soll untersucht werden, in welchem Verhältnis ihr Werk zur jeweiligen Avantgarde zu situieren ist, welche zeitgenössische oder sehr verspätete Rezeption sie erfahren haben und inwiefern das Denken über Abstraktion, Reinheit und Materialität zutiefst geschlechtsspezifisch grundiert ist.
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Chadwick, W.: Frauen, Kunst und Gesellschaft, Berlin/München, 2013
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Graw, I.: Die bessere Hälfte. Künstlerinnen des 20. und 21. Jhs., Köln, 2003