"Geh mir aus der Sonne" ‒ Von der Sehnsucht und der Not des Wohnens im Minimum
Dr. Gabriele Paulix
- Veranstaltungsart: Vortragsreihe
- Veranstaltungsnr.: 01.024
- Termine: Do 12.06., 19.06., 26.06., 03.07., 10.07.2025
- Zeit: 14:15 bis 15:45 Uhr
- Ort: Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal C
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen
Diogenes‘ Bedürfnislosigkeit soll einst Alexander den Großen beeindruckt haben. Seit einigen Jahren hat eine neue Sehnsucht nach Einfachheit zu einem wahren Boom der Tiny-House-Bewegung geführt. Anhänger entledigen sich allen überflüssigen Besitzes, um auf kleinem Grundriss ein neues Lebensgefühl zu verwirklichen. Ein großer Reiz dieses Wohnens im Minimum scheint in der individuellen Anpassung zu liegen. Mit dem steigenden Bedarf sind die Kleinsthäuser nicht nur aus den unterschiedlichsten Materialien, sondern auch in den außergewöhnlichsten Formen erhältlich. Je nach Vorstellung und Nutzungsdauer sind sogar autarke Systeme im Angebot, die zusätzlich für den Aufstellungsort größtmögliche Freiheiten bieten. Der geringe Grundrissbedarf lässt sofort auch auf einen reduzierten ökologischen Fußabdruck schließen – Forschung dazu steht aus.
Diesem neuen Wunsch nach einem Leben im Minimum in den Gesellschaften der Industrienationen steht ein schier überwältigender Bedarf an Minimalunterkünften für größere und große Bevölkerungsgruppen gegenüber, die aufgrund von Krieg, Vertreibung, Umweltkatastrophen oder getrieben von der Hoffnung auf ein besseres Leben an alternativen Orten mit einem Dach über dem Kopf versorgt werden müssen. Die Beschaffenheit dieser Unterkünfte weist je nach Standort und Zuständigkeit eine beachtliche Bandbreite auf.
Wir wollen uns in dieser Veranstaltung zum einen dem Phänomen der Tiny- House-Bewegung von der Seite der gebauten Unterkünfte widmen. Da nicht einmal Einigkeit über die maximalen Maße eines Tiny House in der regionalen und internationalen Praxis herrscht, bietet sich ein weites Feld an potenziellen Vorläufern und Inspirationsquellen von der Klosterzelle bis zum Case Study House. Den Entwürfen der Bewegung soll zum anderen ein Überblick über Konzepte und Maßnahmen für Notunterkünfte gegenübergestellt werden, um dann die durchaus unterschiedlichen Vorstellungen vom und Anforderungen an das Wohnen im Minimum hierzulande und anderswo vergleichend zu betrachten.
Wir wollen uns in dieser Veranstaltung zum einen dem Phänomen der Tiny- House-Bewegung von der Seite der gebauten Unterkünfte widmen. Da nicht einmal Einigkeit über die maximalen Maße eines Tiny House in der regionalen und internationalen Praxis herrscht, bietet sich ein weites Feld an potenziellen Vorläufern und Inspirationsquellen von der Klosterzelle bis zum Case Study House. Den Entwürfen der Bewegung soll zum anderen ein Überblick über Konzepte und Maßnahmen für Notunterkünfte gegenübergestellt werden, um dann die durchaus unterschiedlichen Vorstellungen vom und Anforderungen an das Wohnen im Minimum hierzulande und anderswo vergleichend zu betrachten.
Literaturhinweise:
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Tellinga, J.: Klein Wonen – Small Homes: The Making of BouwEXPO: Tiny Housing in Almere, Bussum, 2019
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Jodidio, Ph.: Small Architecture Now! ‒ Kleine Architektur, Köln, 2014
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Mühlbauer, L./Shretah, Y. (Hg.): Architektur der Zuflucht: Von der Notunterkunft zum kostengünstigen Wohnungsbau. Handbuch und Planungshilfe, Berlin, 2017
Wichtige Hinweise zum Zusatzprogramm
- Veranstaltungen des Zusatzprogramms werden direkt vom Zentrum für Weiterbildung (ZFW) organisiert.
- Aktuelle Programmänderungen finden Sie auf der Seite Programmänderungen.