Pädagogik, Sexualität und Körperpolitik
Die Vortragsreihe beschäftigt sich mit der Frage nach der Rolle von Sexualität als Erfah-rungsraum wie als Normengefüge für das Aufwachsen von Jugendlichen sowie für die Le-bensweise junger Erwachsener in historischer Perspektive. Dabei werden Wechselwirkun-gen zwischen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Transformationsprozessen und den sich wandelnden Diskursen über Sexualität und Praxen sexueller Erziehung zwischen 1870 und 1930 in den Blick genommen. Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf Mög-lichkeitsräume für sexuelle Erfahrungen von Heranwachsenden sowie auf das ihnen zu-gängliche Wissen über Sexualität und Geschlecht. Die Vorträge bearbeiten das Themenfeld Pädagogik, Sexualität und Körperpolitik – diese im Sinne der Körper der Individuen als Ge-genstand staatlichen politischen Handelns – mit verschiedenen sozialisations- und sozial-historischen, ideen- und diskursgeschichtlichen Zugängen.
dienstags 18:15 – 19:45 Uhr, Von-Melle-Park 8, Raum 05
Einzeltermine
Prof. Dr. Carola Groppe, Historische Bildungsforschung, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr, Hamburg
"Sittliche Notstände auf dem Lande"? Jugendschutz und (weibliche) Sexualität um 1900
Prof. Dr. Sylvia Kesper-Biermann, Historische Bildungsforschung, Universität Hamburg
Heterosexualität in einer Männerwelt erlernen. Sexuelle Tabus, moral panics und Praktiken der Masturbation in der Internatserziehung des 19. und 20. Jahrhunderts
PD Dr. Daniel Gerster, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Als Sexualerziehung "Sache der Pädagogen" wurde. Zum Diskurs über Onanie und sittliche Gefährdung im Deutschen Reich um 1900
Prof. Dr. Ingrid Lohmann, Ideen- und Diskursgeschichte von Bildung und Erziehung, Universität Hamburg
Die Erziehung des weiblichen ‚Geschlechts’: Körper- und Geschlechterwissen in der Ratgeberliteratur (1900-1930)
Prof. Dr. Esther Berner, Ideen- und Diskursgeschichte von Bildung und Erziehung, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr, Hamburg