18. Juni 2025, 18:00 Uhr

Foto: K. Hoppe
Der Meeresboden ist ein komplexer und dynamischer Lebensraum, der durch natürliche Prozesse und menschliche Eingriffe kontinuierlich verändert wird. Strömungen, Wetterereignisse sowie anthropogene Einflüsse durch Fischerei, Offshore-Windparks oder Sandabbau beeinflussen die Sedimentverteilung und damit auch die dort lebenden Organismen. Um diese marinen Ökosysteme zu schützen und nachhaltige Nutzungsstrategien zu entwickeln, ist eine präzise Kartierung des Meeresbodens unerlässlich.
Wo optische Methoden versagen, kommt die Hydroakustik ins Spiel: Mithilfe von Schallwellen kann der Meeresboden großflächig und detailliert erfasst werden. Die Analyse der Rückstreusignale liefert wertvolle Informationen über die Beschaffenheit des Meeresbodens – von der Sedimentzusammensetzung über Riffstrukturen bis hin zu Spuren der Fischerei. Doch die Auswertung dieser Daten ist bislang zeitaufwendig und erfordert viel Expertenwissen.
Künstliche Intelligenz (KI) verspricht möglicherweise eine Revolution: Durch den Einsatz von Deep-Learning Methoden lassen sich seebodenkartografische Daten künftig automatisiert und standardisiert auswerten. Dies beschleunigt nicht nur den Analyseprozess erheblich, sondern sorgt auch für eine objektivere und konsistentere Dateninterpretation. In aktuellen Forschungsprojekten wie "CREATE" und "MGF-Nordsee" wird daran gearbeitet, diese Technologien für die hydroakustische Meeresforschung nutzbar zu machen.
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