10. Juni 2024, 18:00 Uhr

Foto: Akademie der Weltreligionen/Lidiya Mishieva
Die jüdischen Gemeinden in Deutschland sind seit den 1990er Jahren in einer Situation des Umbruchs und der Neugestaltung: Besonders durch die Zuwanderung von Juden aus der (ehemaligen) Sowjetunion, aber auch durch politische Veränderungen aufgrund der Deutschen Einheit sowie dem verstärkten Wirken von international agierenden jüdischen Institutionen wie Chabad Lubawitsch und der Lauder Foundation. Die Veränderungen führen auf einigen Ebenen zu Konflikten, wie etwa auf der religiösen Ebenen zwischen dem Wunsch nach eher orthodox und eher progressiv ausgerichtenten Riten in Gottesdiensten. Melanie Eulitz hat in ihrer Forschung für ihre Promotion Interviews und Beobachtungen in jüdischen Gemeinden zweier Städte, jeweils in Ost- und Westdeutschland, durchgeführt. Sie kann mit ihrer Erhebung Prozesse wie Pluralisierung aufgrund unterschiedlicher Auffassungen des Judentums nachvollziehen. Mithilfe der soziologischen Analyse werden Zusammenhänge zwischen Migration, Religion und Macht deutlich.
Dr. Melanie Eulitz ist Religionssoziologin und hat im Rahmen ihrer Promotion zu den Entwicklungen in den gegenwärtigen jüdischen Gemeinden in Deutschland geforscht. Daraus entstand das Buch "Jüdische Gemeinden im Umbruch. Die konfliktären Entwicklungen in Deutschland seit 1990." Sie arbeitet als Projekt- und Hochschulmanagerin an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.
Ringvorlesung: Religionsgemeinschaften und Gemeinden im Wandel