10. April 2024, 18:00 Uhr

Foto: Hereon verändert nach iStock
Die Nordsee spielt eine zentrale Rolle auf dem Weg zur Klimaneutralität ihrer Anrainerstaaten und der Europäischen Union. Der Ausbau der Offshore Windenergie in unseren Gewässern ist entscheidend für eine nachhaltigere Energieproduktion und hat großen Anteil an der Energiewende vieler europäischer Staaten. Doch was bedeutet die Entnahme natürlicher Energiequellen für die Nordsee? Gibt es Auswirkungen auf physikalische und ökologische Prozesse durch die Windturbinen auf See? In verschiedenen Studien untersuchen Wissenschaftler:innen diese Fragestellungen bezüglich möglicher Veränderungen in der Atmosphäre und im Ozean.
Erste Studien zeigen: Offshore Windturbinen und ihre Nutzung der Windenergie führen zu Strömungswiderständen über und unter der Meeresoberfläche mit Auswirkungen auf Strömungsgeschwindigkeiten und lokale Turbulenzen. Diese Veränderungen stören das natürliche Gleichgewicht und verursachen Änderungen in der vertikalen Durchmischung sowie der Verteilung von Temperatur und Salzgehalt, die sich letztlich auf das marine Ökosystem übertragen. Mögliche Folgen sind Veränderungen in lokalen Nährstoffverfügbarkeiten und damit einhergehende Umverteilungen von Phyto- und Zooplankton. Es gilt zu verstehen, wie sich mögliche negative Auswirkungen der Offshore-Windenergie minimieren lassen und wie die Vorteile für das Ökosystem gezielt genutzt werden können, um eine nachhaltige und umweltfreundliche Energiewende in der Nordsee zu gestalten.
Ringvorlesung: Schutz und nachhaltige Nutzung unserer Meere und Küstenregionen