Ernährung: Gesundheit, Lebensmittelengpässe – mit technologischen Ansätzen in eine bessere Zukunft?

Teilnehmerbegrenzung für Kontaktstudierende: 30

 

 

Sowohl die individuelle Ernährung als auch die globale Versorgung der Menschheit mit Nahrungsmitteln sind mit einer Vielzahl von Problemen verbunden. Auf der einen Seite stehen Fragen nach einer gesundheitlich optimalen Nahrungszusammensetzung u. a. mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln, auf der anderen Seite führen in vielen Weltregionen Nahrungsmangel oder eine zu geringe Vielfalt an Lebensmitteln zu Mangel- oder Fehlernährung – in anderen Regionen ist Überernährung die Ursache für massive Gesundheitsprobleme. Die Haltung großer Nutztierbestände führt – neben ethischen Fragen – direkt und indirekt zu einer Erhöhung des globalen Temperaturniveaus, belastet das Grundwasser, und der Einsatz von Antibiotika in der Tiermast leistet der Verbreitung multiresistenter Krankheitserreger Vorschub, gegen die es dadurch zum Teil schon keine Therapieoptionen mehr gibt. Der Platzbedarf von Monokulturen zur Sicherung der Nahrungsmittelproduktion und der Einsatz von Kunstdünger und Bioziden zerstört die landwirtschaftlich nutzbaren Böden und schädigt nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch die Vielfalt der Nutzpflanzen und deren Genpool – können solche Teufelskreise noch durchbrochen werden?

Für viele dieser und noch weiterer Probleme sind neben einfach erscheinendem Umdenken und Umsteuern auch technologisch aufwendige Lösungen denkbar, von denen einige in dieser Veranstaltung ebenso vorgestellt und besprochen werden wie die zugrundeliegenden Probleme selbst. Aufgrund der komplexen Zusammenhänge, die an einzelnen Beispielen vorgestellt werden sollen, ist eine einzelne, einfache, erfolgversprechende Lösung schwer vorstellbar bzw. nicht in Sicht. Umso wichtiger ist es, verschiedene Lösungsansätze zu kennen und einordnen zu können, denn die unterschiedlichen Disziplinen von den Agrarwissenschaften über die Biotechnologie und Chemie zu den Ingenieurswissenschaften und anderen haben sehr viele Möglichkeiten entwickelt, von denen viele schon allein aus einem technisch interessierten Blickwinkel eine Betrachtung wert sind: Fleisch aus dem Reagenzglas, „Fisch“-Öl aus Einzellern, vertikale Landwirtschaft mit ihren unterschiedlichsten Systemen inkl. Aquakulturen/Aquaponic, KI-gesteuerter Pestizideinsatz, gentechnisch veränderte Pflanzen, Mehrfachnutzung landwirtschaftlicher Flächen etc.

Fragen und Diskussionen zu den besprochenen Themen sind explizit als Bestandteil der Veranstaltung gewünscht. Auf Themenwünsche bzw. Wünsche zu inhaltlichen Schwerpunktsetzungen während der Veranstaltung kann in vielen Fällen eingegangen werden.