Technik und Natur als Thema deutscher und englischer Gedichte
Prof. Dr. Peter Hühn
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Veranstaltungsart: Vorlesung
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Veranstaltungsnr.: 01.011
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Termin: Fr 10:15 bis 11:45 Uhr
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Zeitraum: 25.10.2024 bis 24.01.2025 (nicht am 13.12.2024)
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Veranstaltungsort: Von-Melle-Park 6, Hörsaal D
Teilnehmerbegrenzung für Kontaktstudierende: keine
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen:
Diese Vorlesung stellt Gedichte zu zwei zentralen – weitgehend gegensätzlichen – Themenkomplexen vor, zum Vergleich und zur gegenseitigen Erhellung: zum einen Gedichte, die sich mit den Verwendungen, Ergebnissen und Folgen menschlicher Erfindungs- und Schaffenskraft zur Gestaltung und Beherrschung der Natur, der natürlichen Umwelt beschäftigen, also im weitesten Sinne mit den Auswirkungen von Technik (von griechisch techné, Handwerk, Kunstfertigkeit); zum andern Gedichte, die sich mit der außermenschlichen Natur beschäftigen (der lebendigen Umwelt, Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt), also mit der nicht vom Menschen geschaffenen und bearbeiteten Wirklichkeit (lat. natura, das aus sich Geborene, aus sich Entstandene). Das Thema Technik in diesem umfassenden Sinne erscheint in einer Vielzahl von unterschiedlichen Aspekten, wie dem Arbeitsleben, der Um- und Wohnwelt der Stadt, in Formen der Mobilität wie der Eisenbahn, der Fahrt über Brücken, in der Beschreibung von Bauwerken, auch von Kunstwerken, aber ebenso in der Be-schäftigung mit dem Krieg. Die Variation in der Behandlung des Themas Natur reicht von der Beschreibung von Wald-, Wiesen- und Berglandschaften über die Darstellung der Jahres- und Tageszeiten bis zur Behandlung von Tieren und Pflanzen.
Der Fokus der Analyse all dieser Gedichtbeispiele liegt immer auf der Frage nach der besonderen Art der Darstellung und Verarbeitung von menschlichen Erfahrungen im Kontakt einerseits mit den menschengemachten und andererseits mit menschenfernen Wirklichkeiten im poetischen Text – und generell nach dem Sinn, der Bedeutung dieser Verarbeitung. Beispiele stammen vor allem aus der deutschen, aber auch aus der britischen und amerikanischen Lyrik, und zwar von ca. 1900 bis zur Gegenwart. Bei englischsprachigen Gedichten wird der Zugang zum Original immer ausführlich mit Hilfe wörtlicher Übersetzungen erleichtert, aber die Analyse bezieht sich letztlich auf das Original (da Lyrik letztlich nicht richtig übersetzbar ist). Wie immer sind Fragen, Bemerkungen und Kritik von den Teilnehmenden ausdrücklich erwünscht.