William Shakespeare: Macht und Machtkampf in Hamlet, King Lear und Richard II
Prof. Dr. Peter Hühn
- Veranstaltungsart: Vorlesung
- Veranstaltungsnr.: 01.011
- Zeit: Mi 12 bis 14 Uhr
- Termine: 03.04. bis 12.06.2024
- Veranstaltungsort: Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel West, Raum 221
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen
Diese Vorlesung stellt drei Dramen Shakespeares vor, die sich zentral mit dem Thema von Macht und Machtkampf im Staat befassen: Hamlet, King Lear und Richard II. Gemeinsam ist diesen drei Stücken der Wille von Menschen zur Macht, und zwar zur politischen Macht im Staate. Die Stücke führen dieses Machtstreben und diesen Machtkampf in unterschiedlichen Konstellationen vor. In Hamlet geht es um die kriminelle Usurpation und Verteidigung der Macht (Claudius) in Auseinandersetzung mit dem legitimen Machtanwärter (Hamlet). Die Besonderheit besteht hier im Kontrast und Konflikt zwischen der skrupellosen Machtverteidigung des Usurpators auf der einen Seite und der zögerlichen Durchsetzung des Machtanspruchs des rechtmäßigen Anwärters auf der anderen. Am Schluss werden beide durch einen Anwärter von außen (Fortinbras) ersetzt.
In King Lear gibt ein Herrscher (Lear) – halbherzig – die Macht an seine Töchter (Goneril und Regan) ab und löst damit einen erbitterten Machtkampf unter diesen (und deren Männern) aus. Dieser Familienkonflikt ist gekoppelt mit und spiegelt sich in den Auseinandersetzungen zwischen den Söhnen einer weiteren, untergeordneten Familie (Edmund und Edgar).
Der Protagonist in Richard II ist eine historische Figur aus der englischen Geschichte (14. Jh.). Die Handlung führt vor, wie ein ungerechter und z. T. unfähiger Herrscher durch sein selbstherrliches Verhalten einen Gegner (Bolingbroke) erzeugt, der ihn schließlich absetzt und ihm nachfolgt (als Henry IV) sowie damit eine neue Herrscher-Dynastie begründet.
Dramen führen immer Geschichten vor; sie "erzählen" Geschichten durch die Abfolge von gespielten Szenen auf der Bühne. In dieser Vorlesung werden die drei Dramen anhand des schriftlichen Textes vorgestellt und analysiert, zum einen hinsichtlich des Verlaufs der vorgeführten – "erzählten" – Geschichten, zum andern detailliert anhand ausgewählter zentrale r Szenen. Dies geschieht jeweils am englischen Original, aber stets ausführlich zusammen mit Übersetzungen, und zwar sowohl an Hand der schriftlichen Texte als auch, wenn verfügbar, im Medium von Videoaufzeichnungen. Der Zugang zum englischen Original wird immer ausführlich durch Übersetzungen und sprachliche Erläuterungen erleichtert. Es geht dabei um das Verständnis der Werke im zeitgenössischen Kontext der frühen Neuzeit, aber zugleich um ihre Relevanz und Aussagekraft für die heutige Zeit. Zu Beginn der Vorlesung wird eine kurze Einführung in Shakespeares Leben, Werk und Epoche gegeben.
Die Teilnehmer haben immer die Möglichkeit, sich zu äußern, Fragen zu stellen, Bemerkungen und Kritik anzubringen.
Wichtige Hinweise zum Zusatzprogramm
Veranstaltungen des Zusatzprogramms werden vom Zentrum für Weiterbildung (ZFW) organisiert. Diese Veranstaltungen sind nicht auf STiNE. Aktuelle Programmänderungen finden Sie auf der Seite Programmänderungen.