Baustein I
Fragebogenaktion
„Was heißt eigentlich Demokratie? – 16 Fragen zu Demokratie“ – unter diesem Titel führte das Zentrum für Weiterbildung 2018/2019 eine Fragebogenaktion durch, an der sich Studierende, Kontaktstudierende, Mitarbeitende der Universität Hamburg sowie außeruniversitär Interessierte beteiligen konnten. Der Fragebogen wurde in zentralen Gebäuden der Universität ausgelegt, auf den Internetseiten des ZFW online gestellt, über STiNE verbreitet und in den nachfolgend genannten Seminaren ausgeteilt. Die Fragebogenaktion diente einerseits der kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema, andererseits als Instrument für eine kreativ-künstlerische Herangehensweise, denn Gedanken, Meinungen und Statements aus den Antworten sollten in die Performance „Tatort Demokratie“ einfließen.
Knapp 300 Personen beteiligten sich an der Fragebogenaktion, vornehmlich Mitglieder und Angehörige der Universität, aber auch eine uniexterne Öffentlichkeit. Eine Auswertung ausgewählter Fragen führte Renate Günther durch. Den Fokus richtete sie u. a. auf die Fragen, ob es eine Krise gäbe, welche Zeichen zu beobachten seien, was man ändern müsste und was wir selbst tun könnten. Das Vorhandensein einer Krise konstatieren 60 Prozent der Befragten und als besondere Gefahr führen sie die Politikverdrossenheit von Bürgerinnen und Bürgern an. Aber auch jene Befragten, die unsere Demokratie nicht gefährdet sehen, weisen auf viele bestehende Probleme und Missstände in Bezug auf unsere parlamentarische Demokratie hin.
In ihrer Auswertung weist Renate Günther auf die Diskrepanz hin, dass viele Antworten eine positive politische Sicht auf die Zukunft erkennen lassen, aber nur wenige der Befragten Möglichkeiten des eigenen Handels und der eigenen Einflussnahme optimistisch einschätzen. Angesichts dieses Ergebnisses sieht sie es als wichtige Aufgabe an, Wege aufzuzeigen, damit „optimistische Visionen mehr als eine utopische Wunschvorstellung werden“. Eine Onlineversion der Auswertung wird in Kürze auf den Seiten des ZFW erscheinen.