12. November 2025, 14:15 Uhr

Foto: AdobeStock/mlangsen
Muslimischen Frauen, die sich modisch kleiden wollen, sind häufig mit einer grundlegenden Problematisierung konfrontiert: von muslimischen Autoritäten bis hin zu weißen Feminist:innen und anderen Sprecher:innen wird konstatiert, dass eine religiöse Bedeckung des Körpers der vestimentären Emanzipation, wie sie modischem Ausdruck inhärent sein soll, zuwiderlaufe.
In meinem ethnographischen Projekt zu muslimischen Modebildern in Deutschland versuche ich, den mediatisierten Modellpraktiken und Umgangsstrategien von Hijabi Creatorinnen nachzugehen, um die Aneignung und Umdeutung dominanter Diskurse mithilfe des Alltagswissens und der mediatisierten Praktiken der Akteurinnen zu beleuchten.
Hijabi Creatorinnen können als Bestandteil einer diversen Influencerinnenszene eingeordnet werden, die sich über medial verbreitete Lifestyle-Motive vergemeinschaften und als dezentrierte Subjekte die eigene Vermarktung und In-Wert-Setzung mit gesellschaftspolitischem Engagement und einer situativen Subjektivierung von diskursiven Anrufungen verquicken.
Dr.phil. Laura Haddad forscht seit 2023 in ihrem DFG-Projekt zu Muslimischen Modebildern in Deutschland und ist damit am Institut für Soziologie der Georg-August-Universität Göttingen angesiedelt. Davor hat sie in verschiedenen Projektzusammenhängen unter anderem am IMIS (Osnabrück) und der AWR (Hamburg) zu muslimischer Raumproduktion und Institutionalisierungs-prozessen gearbeitet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Hybrid Ethnography, Visuelle Diskursforschung, Wissensgenealogische Diskursanalyse (WDA), Subjektivierungsforschung, Situationsanalyse, Gender Studies, Fashion Studies, Social Media-Forschung, Islam in Deutschland, Kritische Stadtforschung.
Die Ringvorlesung wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.
mittwochs, 14:15 - 15:45 Uhr, Hauptgebäude, Edmund-Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Raum 221