20. Januar 2025, 18:00 Uhr

Foto: © FoNAa21, Tagung des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21)
Wenn es um Judentum im Schulunterricht (hier: Religionsunterricht) geht, scheint eine Überforderung aller Beteiligter vorprogrammiert zu sein: Was soll zu ‚Judentum‘ gelehrt werden, wenn noch nicht einmal innerhalb der jüdischen Community geklärt ist, was ‚Judentum‘ ist? Was hat Antisemitismus mit Judentum zu tun? Ist ein besseres Verständnis von Jüdinnen und Juden ein Bollwerk gegen antisemitische Stereotypen? Was bedeutet ein besseres Verständnis? Wie soll Judentum ‚lebendig‘ dargestellt werden, wenn im Schulalltag keine Jüdinnen und Juden präsent sind, Judentum also eine abstrakt-theoretische Größe bleibt? Reicht ein christlich-abendländischer Begriff von Religion aus, um dem Judentum gerecht zu werden? In diesem Vortrag soll versucht werden, die Problemlage auf einem religionspädagogischen Fundament zu reflektieren und eine mögliche Orientierung für den Schulunterricht zu erarbeiten, die von einem breiten Verständnis von Judentum auch als sozialer Größe ausgeht.
Bruno Landthaler war bis September 2024 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Jüdische Religionspädagogik der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg und hat die Studiengänge des Masters of Education für Jüdische Religionslehre erarbeitet. Er forscht und publiziert zur Theoriebildung einer jüdischen Religionspädagogik und zu interreligiösen Fragestellungen. Er veröffentlichte zusammen mit Prof. Dr. Hanna Liss die Kindertora in fünf Bänden"Erzähl es deinen Kindern“ und die "Grundlagentexte der Religionen: Judentum".
Die Moderation übernimmt Susanna Kunze (M.A.), Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) im BMBF geförderten Forschungsprojekt "Religiös codierte Differenzkonstruktionen – jüdische Perspektiven". Sie forscht und publiziert zu Themen jüdischer Erziehung und Bildung, Jugendbewegungen und Antisemitismus.
montags, 18:00 – 19:30 Uhr, digital – Anmeldung zum Zoom-Meeting über awr"AT"uni-hamburg.de