8. Mai 2025, 18:30 Uhr

Foto: Bundesarchiv, Bild 183-M1015-332, Fotograf: Otto Donath
Nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte sich das Konzept der Reparationen dramatisch: Erstmalig wurden zivile Opfer staatlicher Gewalttaten entschädigungswürdig. So entstand in Deutschland seit 1945 im Verlauf von Jahrzehnten ein umfangreiches Programm, das gegenwärtig zum Abschluss kommt. Oftmals wird die deutsche "Wiedergutmachung" in teleologischer Weise erzählt, wobei vor allem die allmähliche Einbeziehung von immer weiteren Verfolgtengruppen sowie umgekehrt die noch bestehenden Defizite hervorgehoben werden. Auf diese Weise wird die Geschichte der "Wiedergutmachung" in erster Linie zu einer chronique scandaleuse, d.h. wahlweise zu einer Geschichte eines unerfüllten oder unerfüllbaren Versprechens. Dieser Vortrag will sich dagegen vor allem mit der Geschichte des hier enthaltenen Versprechens selbst auseinandersetzen: Wie veränderten sich also im 20. Jahrhundert die Erwartungen, dass massenhafte staatliche Gewalt entschädigt werden sollte? Und wo liegt dabei der besondere historische Ort von 1945?
Moderation: Prof. Dr. Kirsten Heinsohn
donnerstags 18:30 – 20:00 Uhr, Philosophenturm, Von-Melle-Park 6, Hörsaal D