6. Januar 2025, 18:00 Uhr

Foto: © FoNAa21, Tagung des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21)
Im Vortrag wird zunächst in ein strukturelles Antisemitismusverständnis sowie in Traditionslinien des institutionellen Umgangs mit Antisemitismus in Deutschland eingeführt. Vor diesem Hintergrund werden aktuelle empirische Befunde vorgestellt aus der Bundesländerstudienreihe zu Erfahrungen mit und Deutungen von Antisemitismus aus den Perspektiven von Lehrkräften und jüdischen Schüler:innen an ost- und westdeutschen Schulen. Der Religions- und Ethikunterricht wird von Lehrkräften als Ort der potenziellen Antisemitismusprävention thematisiert. Zugleich schildern jüdische Schüler:innen den Unterricht als ein Setting, in dem sie ungewollte Exponierung und übergriffige Adressierungen erleben. Der Vortrag endet mit Überlegungen, was diese Befunde für die Ausbildung von (Religions-)Lehrkräften und eine lebensweltlich orientierte Unterrichtsgestaltung bedeuten könnten.
Friederike Lorenz-Sinai ist Erzieherin, Sozialarbeiterin, Erziehungswissenschaftlerin und Forschungsprofessorin für Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialarbeitsforschung am Fachbereich Sozial- und Bildungswissenschaften der Fachhochschule Potsdam. 2018 gründete sie ein gemeinsames Forschungsbereich zusammen mit Marina Chernivsky am Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung.
Die Ringvorlesung der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg ist als eine Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ) in Hamburg eine Veranstaltungsreihe im Rahmen des Forschungsnetzwerks Antisemitismus im 21. Jahrhundert (FoNA21) und wird gefördert von der Udo Keller Stiftung Forum Humanum.