Interview mit Wolfgang Schlichting
„Es ist wunderbar, in so viele Fachgebiete reinschnuppern zu können!“
Wolfgang Schlichting ist 64 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Söhne, die ebenfalls studieren. Bis 2023 war er in einer IT-Beratung verantwortlich tätig. Nun ist er nur noch in geringem Umfang berufstätig und macht viel Sport. Seit dem Sommersemester 2025 nimmt er am Kontaktstudium teil.
Herr Schlichting, warum haben Sie ein Kontaktstudium aufgenommen?
Ich hatte eine sehr aufbauende, aber auch zeitfressende Tätigkeit, die wenig Platz für andere Interessen ließ. Es dauerte eine Zeit, sich danach neu zu orientieren, festzustellen, was mir Spaß macht.
Ursprünglich hatte ich vor, mich zum Sommersemester als „richtiger“ Student einzuschreiben. Dann bin ich glücklicherweise auf das Kontaktstudium gestoßen. Das erste Durchsehen des Programms hatte dann einen „Wünsch dir was“-Effekt: in derart viele unterschiedliche Fachgebiete reinschnuppern zu können, ohne die Verpflichtung von Prüfungen, nach reinem Interesse – einfach perfekt!
Wie sind Sie auf das Kontaktstudium gestoßen?
Meine Mutter hat schon am Kontaktstudium teilgenommen, mit den Schwerpunkten Archäologie und Kunstgeschichte. Sie schwärmt heute noch von den Vorlesungen bei Herrn Sello und den Exkursionen.
Dies ist Ihr erstes Semester. Was haben Sie belegt?
Ich beschäftige mich mit Themen, die mich immer schon interessiert haben, wie bspw. Kunstgeschichte, Geschichte, Jura, Philosophie. Aktuell besuche ich Vorlesungen zu Kunstgeschichte, zur Geschichte des alten Orients sowie die Ringvorlesung „Wissen.Macht.Zukunft“, mit eher technischen Inhalten, ihren Auswirkungen auf Gesellschaft, Wissenschaft und Umwelt. Wirklich sehr spannend und sehr nahe an meinen beruflichen Tätigkeiten.
Was ist für Sie das Besondere am Kontaktstudium?
Es ist einfach wunderbar, die Möglichkeit zu erhalten, in das große Angebot der Universität Hamburg eintauchen zu können. Die Vielfalt der angebotenen Vorlesungen und Veranstaltungen bilden die perfekte Basis für einen Übergang vom beruflichen in eine eher durch private Interessen geprägte Lebensphase. Daher bevorzuge ich auch eher Präsenzveranstaltungen, wohl wissend, dass dies nicht immer für alle passend ist. Diese bieten aber die Möglichkeit für weitere Kontakte und Inspirationen.
Kommen Sie mit der Technik und den bürokratischen Abläufen an der Uni gut klar?
Völlig problemlos, alles ist sehr gut dokumentiert und erläutert. Auch liefert die Orientierungsveranstaltung wertvolle Tipps, ebenso wie die Einführungsveranstaltungen zu den unterschiedlichen Plattformen STiNE, AGORA etc.
Wie viel Zeit investieren Sie in Ihr Studium? Wie ernst nehmen Sie es?
Aktuell verwende ich wöchentlich ca. 10 bis 12 Stunden, aufgeteilt auf zwei Tage. Da mich die Themen seit längerem interessieren, nehme ich die Vorlesungen sehr ernst, versuche diese auch immer etwas vor- und nachzuarbeiten. Ich werde definitiv auch nach diesem meinem „ersten“ Semester weitermachen; es gibt so viel zu entdecken!
Haben Sie Kontakt zu anderen Studierenden?
Es hat erste Kontakte im Rahmen der Einführungsveranstaltungen gegeben, ich konnte sogar alte Bekannte wiedertreffen. Im Rahmen der eigentlichen Vorlesungen waren die Kontakte bis dato eher kurz; sicher auch dadurch begründet, dass ich aktuell ausschließlich Kurse des Zusatzprogramms besuchen konnte, oftmals nur online.
Was würden Sie neuen Kontaktstudierenden raten?
Besucht die Einführungsveranstaltungen, genießt die Vielfalt des Angebotes, wählt sowohl Kurse des Zusatzprogramms als auch Fakultätsveranstaltungen, atmet die Atmosphäre auf dem Campus, sucht interessante Kontakte und versucht möglichst viele Präsenzveranstaltungen auszuwählen.
Was gefällt Ihnen am Kontaktstudium nicht so gut?
Bis dato nichts erkannt …. vielleicht zu viele Online-Veranstaltungen?
Was sind Ihre (Studien-)Pläne für die Zukunft?
Ich erwäge ggfs. die Aufnahme eines regulären Studiums. Andernfalls definitiv die Fortführung des Kontaktstudiums mit dann vertiefenden und/oder neuen Inhalten; mögliche Themen wären Geschichte, Jura, Erdsystemwissenschaften, Sport, Philosophie.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Magdalene Asbeck im Mai 2025.