Interview mit Thorsten Grigat
"Ich genieße es, tief in ein Thema eintauchen zu können!"
Thorsten Grigat ist 64 Jahre alt und Kontaktstudent seit dem Wintersemester 2022/23. Von Beruf war er Versicherungsmakler für Film- und Medienproduktionen. Auf seinen Reisen schreibt Thorsten Grigat einen Reise-Blog.
Herr Grigat, Sie sind noch recht neu im Kontaktstudium. Aus welcher Motivation heraus haben Sie das Studium aufgenommen?
Seit Jahrzehnten bin ich an der Hamburger Universität Hörer des Allgemeinen Vorlesungswesens. Als ich meine berufliche Arbeit beendete, war die Bahn endlich frei für das Kontaktstudium.
Was sind Ihre Interessen?
Mit Begeisterung habe ich mich für die Vorlesungen Rechtsphilosophie und Germanistik eingeschrieben. Mein Interesse gilt der Aufklärung und der Weimarer Klassik. In diesem Zusammenhang höre ich Vorlesungen zur Kunstgeschichte, Geschichte, Philosophie und Germanistik. Mit dem Erscheinen des Vorlesungsverzeichnisses beginnt dann die Qual der Wahl. Angesichts der Vielzahl der angebotenen Vorlesungen muss man sich entscheiden – was mir nicht immer leichtfällt!
Wie viel Zeit verbringen Sie mit Ihrem Studium?
Ich genieße es nun sehr, vier bis sechs Stunden am Vormittag die empfohlene Literatur zu lesen, im Internet zu recherchieren und so noch tiefer in das vorgegebene Thema einzutauchen. Das war mir als Berufstätigem natürlich nicht in diesem Umfang möglich.
Besuchen Sie eher Online- oder Präsenzveranstaltungen?
Am liebsten besuche ich Vorlesungen an der Universität. Aber ich schätze auch die Vorteile von Online-Veranstaltungen. Ich finde es faszinierend, eine Vorlesung über buddhistische Philosophie von einem Professor aus Kyoto zu hören.
Haben Sie Kontakt zu anderen Kontaktstudierenden?
Gerne nehme ich an den monatlichen Zoom-Treffen teil, dem „Kontaktcafé“ der Kontaktstudierenden. Gelegentlich treffe ich mich auch mit drei Kommilitonen zu einem persönlichen Gespräch.
Kommen Sie in den Fakultätsveranstaltungen auch in Kontakt mit den Regelstudierenden?
Gespräche mit den jungen Mitstudierenden vor Beginn der Vorlesungen oder nachher in der Mensa machen mir viel Freude. Manchmal erinnern mich die jungen Leute an meinen eigenen „Sturm und Drang“. Interessant finde ich die altersbedingten unterschiedlichen Sichtweisen. Ich habe den Eindruck, dass die Regelstudierenden auch ein Interesse am Austausch haben. Sie sehen an unserem Beispiel, dass lebenslanges Lernen Spaß macht und Lernen um seiner selbst willen einen Menschen bereichert. Der erste Kontakt zu diesen Gesprächen geht allerdings immer von mir aus.
Was würden Sie neuen Kontaktstudierenden raten?
Zunächst nur eine oder zwei Vorlesungen besuchen! Es dauert eine Weile, bis man herausgefunden hat, was der persönlich richtige Arbeits- und Lernrhythmus ist.
Vielen Dank für dieses Gespräch!
Das Gespräch mit Thorsten Grigat führte Magdalene Asbeck im Oktober 2023.