James Joyce, Samuel Beckett und die Vollendung der Avantgarde
Dr. Stefan Schenk-Haupt
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Veranstaltungsart: Vortragsreihe
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Veranstaltungsnr.: 01.018
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Termin: Mo 16:15 bis 17:45 Uhr
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Veranstaltungstage: 20.10., 27.10., 03.11., 10.11., 17.11., 24.11.2025
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Veranstaltungsort: Phil-Turm, Von-Melle-Park 6, Hörsaal A
Teilnehmerbegrenzung für Kontaktstudierende: keine
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen:
Über sieben Jahre lang hat James Joyce an seinem Jahrhundertroman Ulysses gearbeitet. Obwohl in aller Munde, dürfte es sich um einen der großen ungelesenen Romane der Weltliteratur handeln. Das liegt nicht nur am Experimentierwillen des Textes, dessen jedes Kapitel in einem anderen literarischen Stil verfasst ist, sondern auch an dem Umstand, dass der Hauptplot alles andere als spektakulär ist. Der Roman verfolgt die Handlungen dreier Figuren an einem einzigen Tag in Dublin, nicht mehr, nicht weniger. Mit diesem Roman stieg Joyce zum Literatengott auf, und nachdem er den Tag und das Gesamt seiner Alltagshandlungen literarisch geschaffen hatte, wollte er die gesamten Träume einer ganzen Nacht aufzeichnen. Samuel Beckett sagte, dass Joyce, je mehr er wusste und je mehr er in seine Texte einbaute, desto mehr konnte. Er selber wurde in das sogenannte Work in Progress, an dem Joyce 17 Jahre werkelte, einbezogen. Er beschaffte Literatur und Informationen, nahm Stenogramme auf und übersetzte einen Textteil (Anna Lyvia Pluratself) ins Französische. Joyce bezahlte ihn mit einigen alten Francs und einigen ausrangierten Krawatten. Beckett nahm alles an, denn es sei leichter, verletzt zu werden als selbst zu verletzen. Selber nicht untätig, schrieb Beckett seinen ersten eigenen Roman, noch lange bevor Finnegans Wake fertig gestellt war (so der gültige Titel des Joyce‘schen Opus magnum). Becketts Traum von mehr bis minder schönen Frauen galt derweil in Dublin als das obszönste Buch der irischen Literatur, an dem er gerade schreibe. Seine Freunde meinten, der Joyce sei mit ihm durchgegangen, doch Beckett meinte, er habe es durchaus mit Eigenem versehen.
Die Veranstaltung will in die literarische Welt um 1930 eintauchen, zu einem Zeitpunkt, als zwei irische Exildichter im Alleingang das Äußerste des literarisch Darstellbaren aufs Papier zu bannen versuchten. Den Fokus bilden zum einen die realistischen Darstellungsverfahren, die mit neuen Techniken der Bewusstseinsdarstellung aufwarten, und zum anderen die Notationen des Träumenden in Ulysses (Circe), in Dream und im Wake. In diesen Texten wird die literarische Avantgarde, wie argumentiert werden soll, zu einem Abschluss gebracht.
Die Veranstaltung will in die literarische Welt um 1930 eintauchen, zu einem Zeitpunkt, als zwei irische Exildichter im Alleingang das Äußerste des literarisch Darstellbaren aufs Papier zu bannen versuchten. Den Fokus bilden zum einen die realistischen Darstellungsverfahren, die mit neuen Techniken der Bewusstseinsdarstellung aufwarten, und zum anderen die Notationen des Träumenden in Ulysses (Circe), in Dream und im Wake. In diesen Texten wird die literarische Avantgarde, wie argumentiert werden soll, zu einem Abschluss gebracht.
Literaturhinweise:
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Burgess, A.: Joyce für Jedermann. Eine Einführung in das Werk von James Joyce für den einfachen Leser, Frankfurt am Main, 2004
Wichtige Hinweise zum Zusatzprogramm
- Veranstaltungen des Zusatzprogramms werden direkt vom Zentrum für Weiterbildung (ZFW) organisiert.
- Aktuelle Programmänderungen finden Sie auf der Seite Programmänderungen.