18. April 2024, 18:30 Uhr
Foto: Fabian Hammerl / FZH
Eva Gabriele Reichmann (1897-1998) gehörte in der Nachkriegszeit zu den ersten Wissenschaftler:innen, die Wissen über die jüdische Gemeinschaft vor 1933 vermittelten und Ursachen für den deutschen Antisemitismus untersuchten. Ihr Hauptwerk "Flucht in den Hass" erschien 1956; es galt lange Zeit als Klassiker, war aber auch umstritten. Als Soziologin und führende Mitarbeiterin im Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens, als Beteiligte am intellektuellen Widerstand gegen den Nationalsozialismus und als Betroffene der Verfolgung sowie schließlich als Wissenschaftlerin und Jüdin im Exil näherte sich Reichmann ihren Themen. Sie verdichtete ihre Erfahrungen zu wissenschaftlichen Analysen, deren Ergebnisse auch der deutschen, nicht-jüdischen Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Der Vortrag stellt Eva Reichmann als Akteurin einer Wissensgeschichte des Antisemitismus und der deutsch-jüdischen Geschichte vor. Worin die Chancen und Grenzen ihrer diskursiven Macht lagen, wird eine der Leitfragen sein.
donnerstags 18:30 – 20:00 Uhr, Forschungsstelle für Zeitgeschichte (FZH), Beim Schlump 83, Lesesaal (Erdgeschoss)