Vom Atelier in die Natur
Neue Materialien und Materialikonografie, Land Art
In Abgrenzung zum Glamour der Pop- und zur Perfektion der Minimal Art halten gegen Ende der 1960er-Jahre unter dem Stichwort „Antiform“ (Robert Morris) alltägliche und ‚niedere’, vor allem jedoch keiner im herkömmlichen Sinne ‚ästhetischen’ Gestaltung mehr unterworfene Materialien Einzug in die Kunst. Dabei sind die Grenzen zur Fluxus-Bewegung und zum Nouveau Réalisme, zur Konzept- wie zur Performance-Kunst durchlässig. Die im Wortsinne ‚weitreichendste’ Variante dieses vielzitierten, umfassenden „Ausstiegs aus dem Bild“ (Laszlo Glozer) stellt die sogenannte Land Art (im englischen Sprachraum meist „Earth Art“ genannt) dar. Hier wird abseits des Ateliers und der Institutionen die Natur selbst zum Gegenstand des künstlerischen Eingriffs. Seien dies kontaminierte Industriebrachen am Rand der Großstädte oder entlegene Wüstenregionen: Im Zeitalter der ‚Eroberung’ des Weltraums richtet sich der künstlerische Blick nicht zufällig auf die Erde als Ganzes. Im Seminar beschäftigen wir uns mit den maßgeblichen Protagonisten dieser Richtung wie Robert Smithson, Walter de Maria, Nancy Holt, Michel Heizer oder James Turrell.