Andocken 20: ErinnerungsTopografie / Hamburger Geschichtslandschaften
Gedenkstätten, Denkmäler, Museen, Straßennamen als Aushandlungsorte des kulturellen Gedächtnisses in Hamburg
Die Hamburger Geschichtslandschaft mit ihren städtischen Gedenkorten, Straßennamen, Denkmälern und (Wiederauf-)Bauprojekten – von der Gedenkstätte Neuengamme über das Lagerhaus G bis zum Bismarck-Denkmal und zu der „Peking“ – ist Gegenstand brisanter erinnerungspolitischer ,Aushandlungsprozesse‘. Die Vorlesungsreihe wirft anhand aktuell lebhaft diskutierter Projekte (z. B. Initiative Bornplatz-Synagoge, Gedenkort Stadthaus, Emily-Ruete-Platz) facettenreiche Schlaglichter auf eine Reihe urbaner Erinnerungsorte und die sie ,bespielenden‘ lokalen wie überregionalen Akteur*innen. Im gemeinsamen Gespräch werden jene Hamburger Lieux de Memoiren (Pierre Nora) als Kristallisationspunkte beleuchtet, die immer wieder Reflektion und Aktion, Reaktion und Widerstand herausfordern. Als mögliche Projektionsflächen für lokale Zugehörigkeiten und Identitäten verweisen sie stets auch auf deren historische Dimension und damit auf eine spezifische Hamburgische Erinnerungskultur. Zur Bestandsaufnahme einer entsprechenden „Erinnerungstopografie / Hamburgischen Gedächtnislandschaft“ mit ihren Debatten und Kontroversen möchte die gleichnamige Ringvorlesung einladen und anhand verschiedener Zugänge zur Geschichte Aspekte der Gegenwart wie auch zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten offenlegen.
Dienstags 18.30 – 20.00 Uhr, Präsenzveranstaltung im Hauptgebäude Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal J
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage findet diese öffentliche Ringvorlesung ab sofort nur noch digital statt. Bitte registrieren Sie sich für die gewünschten Vortragstermine unter folgendem Link:
https://uni-hamburg.zoom.us/webinar/register/WN_DRWU0-WQQlOdQNHdXepEFg
12.10.2021
Auftaktveranstaltung: Erinnerungskultur und Geschichtslandschaft in Hamburg. Perspektiven der erinnerungskulturellen Diskussion (Link führt zur Lecture2Go-Aufzeichnung)
Prof. Dr. Andreas Körber, Leiter des Arbeitsbereichs Geschichtsdidaktik / Prof. Dr. Thorsten Logge, Arbeitsbereich Public History / Prof. i.R. Dr. Hans-Harald Müller, Neuere deutsche Literatur, alle Universität Hamburg
19.10.2021
Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme: Leitbild und Motor der Kultur der Gedenkorte in Hamburg und Impulsgeberin für eine lebendige Geschichtskultur (Link führt zur Lecture2Go-Aufzeichnung)
Prof. Dr. Oliver von Wrochem, Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme
26.10.2021 – Die Debatte um das Bismarckdenkmal (Link führt zur Aufzeichnung)
Koloss auf hohlen Füßen – zur Baugeschichte des Bismarck-Denkmals
Dr. Jörn Lindner, Sozial- und Wirtschaftshistoriker
Bismarckdenkmal, Bismarck und Bismarckkult: Zur Historisierung einer Debatte.
Dr. Ulf Morgenstern, Otto-von-Bismarck-Stiftung, Friedrichsruh
Ziele und Möglichkeiten einer Dekonstruktion des Bismarck-Denkmals
Ulrich Hentschel, Pastor i. R., ehem. Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie
02.11.2021 – Heiß umkämpft: Gedenkort Stadthaus
Zur Geschichte des Stadthauses als Zentrum von Terror und Unterdrückung. Seine Bedeutung für das öffentliche kulturelle Gedächtnis
Wolfgang Kopitzsch, Polizeipräsident der Freien und Hansestadt Hamburg a.D., Bezirksamtsleiter Hamburg-Nord a.D., Leiter der Landespolizeischule Hamburg a.D., Mitglied Initiative Gedenkort Stadthaus
70 qm für Täter-Erinnerung – eine dritte Schuld? Aspekte der aktuellen Auseinandersetzung
Ulrich Hentschel, Pastor i.R., ehem. Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie, Initiative Gedenkort Stadthaus
09.11.2021 – Das Lagerhaus G. (Link führt zur Aufzeichnung)
Zum Ort und zur Geschichte des KZ-Außenlagers „Dessauer Ufer“, eines der größten Außenlager des KZ Neuengamme (Juli 1944 bis April 1945)
(Ergebnis eines Projektseminars im Arbeitsfeld Public History, Universität Hamburg)
Vorstellung der Online-Ausstellung „Curating the Invisible: Lagerhaus G“
Dr. Anke Rees, Seminar- und Projektleitung, Lehrbeauftragte Public History, Universität Hamburg / Studierende der Geschichtswissenschaften und der Kulturanthropologie, Universität Hamburg
16.11.2021
Die Kartierung des Hamburger Hafens als Erinnerungsort – am Beispiel der Auswanderung von Sint*izze und Romn*ja nach Großbritannien (1905/1906)
Jasmin Alley, Wissenschaftliche Mitarbeiterin für den Aufbau des Deutschen Hafenmuseums, Stiftung Historische Museen Hamburg
Dr. Eva Schöck-Quinteros, Historikerin an der Universität Bremen, seit 2007 Leiterin der Projektreihe „Aus den Akten auf die Bühne“
23.11.2021 – ab sofort digital !
GeschichtsOrt Münzviertel Hammerbrook: Aushandlungsprozesse zwischen Wissenschaft, Politik und Stadtteilprojekt (Link führt zur Aufzeichnung)
Prof. Dr. Norbert Fischer, Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Universität Hamburg / Mitglieder der studentischen Projektarbeit und der Initiative Gedenkort Münzviertel
30.11.2021 – ab sofort digital !
Tausendundeine Erinnerung. Die Kontroverse um den Emily-Ruete-Platz als Interpretationsproblem (Link führt zur Aufzeichnung)
Dr. Myriam Isabell Richter, Wissenschaftshistorikerin, Literaturwissenschaftlerin, Lehrbeauftragte Universität Hamburg, FKGHH
Zur Umbenennung des „Emily-Ruete-Platz“ – Anmerkungen zum Umgang mit kolonial belasteten Straßennamen
Hannimari Jokinen, Künstlerin, Kuratorin und Mitglied im Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL
07.12.2021 – ab sofort digital !
Geschichte erzählen im und mit dem Hafen: Der Aufbau eines Deutschen Hafenmuseums in Hamburg (Link führt zur Aufzeichnung)
Ursula Richenberger, Projektleiterin für den Aufbau des Deutschen Hafenmuseums, Stiftung Historische Museen Hamburg
14.12.2021 – ab sofort digital !
Die PEKING als Objekt der Globalisierung: Diskurse zu (Post-)Kolonialismus und internationalen Netzwerken im Deutschen Hafenmuseum
Ursula Richenberger, Projektleiterin für den Aufbau des Deutschen Hafenmuseums, Stiftung Historische Museen Hamburg
11.01.2022
Gedenkort Bunker St. Pauli: Gedenken – Informieren – Diskutieren. Perspektiven für einen angemessenen Erinnerungsort im ehemaligen Flakturm auf dem Heiligengeistfeld (Link führt zur Aufzeichnung)
Sandra Uhlig, M.A., Koordinatorin Informations- und Gedenkort, Hilldegarden e.V. / Gunhild Ohl-Hinz, Historikerin, St. Pauli-Archiv e.V.
18.01.2022 – ab sofort digital !
Zum Projekt einer Synagoge am Bornplatz: Die Diskussion um die Gestaltung des „Wiederaufbaus“ der Bornplatz-Synagoge (Link führt zur Aufzeichnung)
Prof. Dr. Miriam Rürup, Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien e.V., Potsdam / Prof. Dr. Thorsten Logge, Arbeitsbereich Public History, Universität Hamburg / Daniel Sheffer, Unternehmer, Gründer und Sprecher der Initiative „Nein zu Antisemitismus. Ja zur Bornplatz-Synagoge“, Hamburg / Ulrich Hentschel, Pastor i. R., ehem. Studienleiter für Erinnerungskultur an der Evangelischen Akademie
25.01.2022 – ab sofort digital !
– Die Sedanstraße umbenennen (Link führt zur Aufzeichnung)
Neuorientierung des öffentlichen Gedächtnisses oder Romantisierung des Kaiserreichs? Zum Umgang mit dem Erbe von Militarismus und militärischer Kultur
Dr. Johanna Meyer-Lenz, Historikerin, Universität Hamburg, FKGHH
Im öffentlichen Gedächtnis sichtbar werden. Die Initiative Sedanstraße umbenennen
Lene Greve, Studentin Lehramt, Universität Hamburg
In die Erinnerung einschreiben: Der Friedensaktivist und Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann (1921-2018)
René Senenko, Mitglied Bündnis Hamburger Deserteursdenkmal, Hamburg
Koordination:
Dr. Johanna Meyer-Lenz / Dr. Markus Hedrich / Dr. Myriam Isabell Richter / Prof. Dr. Andreas Körber / Prof. Dr. Thorsten Logge, alle Universität Hamburg und FKGHH