Individuum und Gesellschaft in der politischen Landschaft Roms
Prof. Dr. Helmut Halfmann
- Veranstaltungsart: Vorlesung
- Veranstaltungsnr.: 01.010
- Zeit: Di 16 bis 18 Uhr
- Termine: Achtung, Terminänderungen!
- 04.04. bis 11.07.2023, in ESA A
- 18.04. und 23.05.2023 in ESA B
- nicht am 02.05., 16.05., 30.05.2023
- Veranstaltungsort: Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal A, teilweise in Hörsaal B
Ziele / Inhalte / Arbeitsweisen
"Das haben sie gewollt: Trotz solcher Großtaten wäre ich, Gaius Caesar, verurteilt worden, wenn ich nicht bei meinem Heer Hilfe gesucht hätte." Diese Worte sprach der spätere Diktator Caesar nach der Schlacht bei Pharsalus, als er über die gefallenen Gegner blickte, auch Römer wie er. Seine Person symbolisiert in höchstem Maße das individuelle Streben nach Ruhm und Anerkennung durch die Gesellschaft, ein Ausbrechen aus gewohnten Spielregeln des Miteinander und der Suche nach Konsens. Caesar war nicht der erste und nicht der letzte einer Art von Politikern, die die römische Adelsrepublik in eine Monarchie überführten. Dieser Prozess begann im 2. Jh. v. Chr., als sich einzelne Aristokraten aus der Standessolidarität lösten und andere gesellschaftliche Gruppen für ihre persönlichen Ziele instrumentalisierten. So verschieden die Charaktere, so verschieden die Methoden: der von Herrschaftsstreben und Machtinstinkt geleitete Caesar, der stets reflektierende und seinen Standort suchende Cicero, der jüngere Cato mit seiner kompromisslosen Prinzipienfestigkeit.
Die Vorlesung möchte diese Einzelpersönlichkeiten in ihr gesellschaftliches Umfeld stellen und einen Prozess nachzeichnen, der mit Augustus zu einem neuen Verhältnis von Individuum und Gesellschaft führte.
Literaturhinweise
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Bringmann, K.: Geschichte der römischen Republik, 3. Aufl., München, 2017
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Habicht, C.: Cicero der Politiker, München, 1990
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Dahlheim, W.: Julius Caesar. Die Ehre des Kriegers und die Not des Staates, 3. Aufl., Paderborn u. a., 2011